Soziale Förderstätten

Geschäftsführer soll Geld für private Rechnungen genutzt haben

Bei den Sozialen Förderstätten in Bebra gibt es Ärger. Die Staatsanwaltschaft Fulda ermittelt gegen einen Geschäftsführer.
Fotos: Philipp Apel

11.07.2025 / BEBRA - Menschen mit geistiger, körperlichen und auch seelischen Beeinträchtigung einen Halt geben und betreuen - das hat sich der Behindertenverein "Soziale Förderstätten" in Bebra zur Aufgabe gemacht. Jetzt steht der Geschäftsführer in der Kritik. Er soll eine größere Menge Geld für private Zwecke genutzt haben.



Seit 1974 gibt es den Verein im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, der für 1.000 Menschen mit Behinderung zuständig ist. Dabei zeichnet er sich als anerkannter Partner für die Kostenträger Landeswohlfahrtsverband, Landesversicherungsanstalten und Bundesagentur für Arbeit aus. In den Wohneinrichtungen und Werkstätten werden rund 430 Mitarbeiter beschäftigt.

Wie hr-Reporter Volker Siefert recherchierte, habe der Geschäftsführer und ein Angehöriger mehrere zehntausend Euro für teure Elektrogeräte, Handwerker und auch Baumaterial ausgegeben - alles aus der Kasse des Vereins. Um die 30.000 Euro wurden laut hr-Informationen so abgeschrieben. Und auch der stellvertretende Geschäftsführer habe mitgeholfen.

Der Landrat von Hersfeld-Rotenburg, Torsten Warnecke, ist Vorstandsvorsitzender des Vereins. Er hat die beiden Geschäftsführer der Sozialen Förderstätten Bebra und einen Mitarbeiter freigestellt. Gegenüber OSTHESSEN|NEWS begründete er dies mit "Ermittlungen aufgrund einer Selbstanzeige. Die Aufgaben und Angebote des Vereins werden unvermindert fortgeführt. Für den Einrichtungsalltag gibt es keine wesentlichen Auswirkungen."

Die Fuldaer Staatsanwältin Franziska Kraus bestätigte auf O|N-Anfrage einen "Verfahrenskomplex im Zusammenhang mit den Sozialen Förderstätten Bebra." Weitere Angaben wollte sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen.

Was sagt der Beschuldigte?

"Die angesprochenen Sachverhalte sind im Wesentlichen zutreffend", so teilte der freigestellte Geschäftsführer es dem hr über seinen Anwalt mit. Somit streitet er die Vorwürde nicht ab. Man bereue die Taten und "haben den Willen, Schadenswiedergutmachung zu leisten." Er habe sich bei der Staatsanwaltschaft Fulda selbst angezeigt. (Nina Seikel) +++

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