Bußgelder bis 100.000 Euro drohen

Landkreis zieht die Notbremse: Wasserentnahme ab Freitag verboten

Viele Gewässer im Kreis führen kaum noch Wasser – das hat jetzt Konsequenzen.
Archivfotos: O|N / Carina Jirsch

10.07.2025 / KREIS HEF-ROF - Der Sommer zeigt sein trockenstes Gesicht – und jetzt greift der Landkreis Hersfeld-Rotenburg hart durch: Ab Freitag ist die Wasserentnahme aus Flüssen, Bächen und Seen im gesamten Kreisgebiet verboten. Grund sind die anhaltende Trockenheit und die sehr niedrigen Wasserstände.


Nur wer eine ausdrückliche Genehmigung hat oder Tiere versorgen muss, darf weiterhin Wasser entnehmen. Doch auch diese Ausnahmen könnten bald wackeln.

Wie der Landkreis mitteilt, wurde das Verbot durch die Untere Wasserbehörde per Allgemeinverfügung erlassen. Hintergrund ist die deutlich angespannte Lage in den heimischen Gewässern. Wegen fehlender Niederschläge ist keine kurzfristige Verbesserung in Sicht. "Es besteht die Gefahr, dass der Naturhaushalt nachhaltig gestört wird", heißt es aus der Verwaltung.

Landrat appelliert an die Bewohner

Landrat Torsten Warnecke appelliert eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis: "Bitte gehen Sie sorgsam mit der Ressource Wasser um und verschärfen Sie die Situation nicht noch, indem Sie den Gewässern illegal Wasser entnehmen, um ihren Garten zu bewässern."

Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Ein Verstoß gilt als Ordnungswidrigkeit – und kann mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro geahndet werden.

Weitere Maßnahmen drohen

Das Verbot betrifft vorerst nicht die Personen mit wasserrechtlicher Erlaubnis sowie die landwirtschaftliche Tierhaltung. Doch auch hier warnt der Kreis: Sollten sich die Pegelstände weiter verschlechtern, könnten auch diese Ausnahmen eingeschränkt werden.

Die Allgemeinverfügung ist im Wortlaut abrufbar unter: www.hef-rof.de/öffentliche-bekanntmachungen. (pm/cb) +++

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