Falscher Polizeibeamter ergaunert sich Geld

Schwester habe eine Schwangere getötet: Seniorin fällt auf Schockanruf herein

Schockanrufe verunsichern und die Betrüger haben es auf Ihr Geld abgesehen
Symbolfoto: Pixabay

10.07.2025 / FULDA - Erneuter Trickbetrug: Am Dienstag wurde einer Seniorin im nördlichen Landkreis Fulda Opfer dreister Betrüger. Mit der perfiden Masche des Schockanrufes - indem sie vorgaukelten Polizeibeamte zu sein - brachten sie die Frau um eine hohe Summe Bargeld.



Die Frau erhielt am Dienstagmittag einen Anruf von einer anonymen Rufnummer auf ihrem Festnetzanschluss. Dort meldete sich eine Person, die sich als Polizisten ausgab und behauptete, dass die Schwester der Angerufenen einen Verkehrsunfall verursacht habe. Im Zuge dessen sei eine schwangere Frau verstorben - das noch ungeborene Kind konnte gerettet werden. Zur Abwendung einer Verhaftung sollte die Geschädigte einen hohen Geldbetrag zahlen. Entsprechend begab sie sich zu einer Bankfiliale, um das Geld zu besorgen und übergab, gegen 16 Uhr, in der Königstraße in Fulda mehrere zehntausend Euro einer ihr unbekannten Frau, die folgendermaßen beschrieben werden kann: weiblich, circa 30 Jahre alt, mitteleuropäisches Erscheinungsbild, blonde lange Haare bis zur Hälfte des Rückens, trug helle Oberbekleidung und eine helle Hose

Nun bittet die Kriminalpolizei Fulda um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Wer hat am Nachmittag in der Königstraße in Fulda sowie den dort umliegenden Straßen verdächtige Beobachtungen - gegebenenfalls zu auffällig telefonierenden Personen oder wartenden Fahrzeugen - gemacht? Hinweise bitte an das Polizeipräsidium Osthessen unter Telefon 0661/105-0, jede andere Polizeidienststelle oder über die Onlinewache.

Es kann jeden treffen

Wer glaubt, das hätte ihm definitiv nicht passieren können, der hat weit gefehlt: Das Vorgehen der Täterinnen und Täter - das zeigt die kriminalistische Erfahrung - ist besonders perfide, überaus gut geschauspielert und vorbereitet und passt oft auf die Lebenssituation der Angerufenen oder wird dieser angepasst. Im Gesprächsverlauf gehen die Betrüger äußerst geschickt vor und bringen ihre Opfer so dazu, Wertsachen zusammenzutragen und an vereinbarten Örtlichkeiten abzulegen oder zu übergeben. Den Opfern wird eindringlich suggeriert, dass man nur so eine Verhaftung abwenden könne. Es ist bei dieser Masche auch nicht auszuschließen, dass die Kriminellen ihre Opfer anweisen zur Bank zu fahren, um dort Bargeldbeträge abzuheben. Sobald die Vermögenswerte greifbar und ein Ablage- oder Übergabeort vereinbart wurde, kommt ein Betrüger oder eine Betrügerin persönlich vorbei, um die Wertgegenstände abzuholen.

Ihre Polizei warnt:

Trickbetrug ist vielfältig.
Informationen zum Trickbetrug finden Sie auf der Internetseite. (ms/pm) +++


Symbolfoto: O|N/ Carina Jirsch

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