Offene Diskussion

Verkehrsfrust in Haimbach und Maberzell: Stadtbaurat stellt sich der Kritik

Stadtbaurat Daniel Schreiner im Gespräch mit Anwohnern – die Verkehrslage sorgt für Diskussionsstoff.
Fotos: Constantin von Butler

09.07.2025 / FULDA - Die Verkehrssituation in den Fuldaer Stadtteilen Haimbach und Maberzell bereitet vielen Bürgerinnen und Bürgern zunehmend Sorgen – besonders mit Blick auf die geplanten Veränderungen im Münsterfeld sowie auf das neue Baugebiet Haimbach-Ost. Um für mehr Transparenz zu sorgen, lud der SPD-Ortsverein Fulda-West gemeinsam mit der SPD/Volt-Stadtverordnetenfraktion zu einer Begehung ein. Stadtbaurat Daniel Schreiner begleitete den Rundgang und stellte sich den kritischen Fragen vor Ort.



Startpunkt der Begehung war am Dienstagabend der zukünftige Standort des städtischen Bauhofes sowie der Verwaltung des Abwasserverbandes im Münsterfeld. Schon dort wurde deutlich, was viele bewegt: Wie wirkt sich die neue Nutzung auf den Verkehr aus? Was bedeutet das für die Anwohnerinnen und Anwohner in Haimbach und Maberzell?

Neue Wege, neue Belastungen – und viele offene Fragen

"Ich denke, der SPD war heute wichtig, die Themen, die sie aus ihrem direkten Umfeld besprechen, vorzutragen und die Hintergründe weiterzugeben", erklärte Stadtbaurat Schreiner und ergänzte: "Ich war gerne hier."

Immer wieder kamen kritische Fragen auf – etwa zur geplanten Verkehrsführung, zur Zufahrt zum Wertstoffhof, zur Genehmigungslage oder zur neuen Photovoltaikanlage an der Bahnstrecke. Schreiner nahm sich Zeit für detaillierte Erklärungen: Zwar seien noch nicht alle Lösungen ausformuliert, doch vieles sei in Arbeit. "Es wird bei uns nichts im Handumdrehen beschlossen, sondern es sind fundierte Entscheidungen. Ich hoffe, das konnte Sorgen nehmen."

Naherholungsgebiet als Ausgleichsfläche

Die zweite Station war der neue Parkplatz am Schulzenberg in Haimbach. Hier hofft die Stadt auf eine Entlastung der angrenzenden Wohngebiete. "Diesen Parkplatz kann man gut anfahren und er führt nicht direkt durchs Wohngebiet", sagte Schreiner während der Begehung. Zwei neue Wegebeziehungen sollen zudem für bessere Erreichbarkeit sorgen. Dennoch zeigte sich der Stadtbaurat auch selbstkritisch: "Wenn wir den Weg ertüchtigen wollen, brauchen wir Flächen." Zudem seien Ruheplätze durch die Baumaßnahmen gefährdet – eine Entwicklung, die Schreiner ausdrücklich bedauert.

Als besonders wichtig bezeichnete der Stadtbaurat den Bereich rund um den Schulzenberg. "Als Ausgleichsfläche ist der Naherholungsraum am Schulzenberg entscheidend", betonte er. Viele der betroffenen Wege sollen künftig als Fußwege genutzt werden – eine endgültige Lösung zur Wegeführung nach Rodges steht jedoch noch aus.

Knotenpunkt Merkurstraße/Fuchsstraße bleibt

Letzte Station war die Kreuzung Merkurstraße/Fuchsstraße. Hier konzentriert sich viel Verkehr – ein klassischer Engpass. Deutlich wurde: Die Anwohner sorgen sich über die zukünftige Entwicklung. Schreiner dämpfte jedoch die Erwartungen an schnelle Ergebnisse: "Die Lösung habe ich jetzt nicht dabei", erklärte er offen. Zwar seien Gutachten erstellt worden, diese kämen jedoch zu dem Schluss, dass die Verkehrszunahme durch das neue Baugebiet eher gering ausfallen werde. Auch ein Kreisverkehr sei geprüft worden – "das kriegen wir aber nicht ohne Weiteres hin", so Schreiner.

Dialog statt Unwissen

Am Ende bleibt ein Abend voller offener Worte und aufrichtiger Diskussionen. "Es gibt natürlich hier und da ein gewisses Unwissen – und aus dem Unwissen heraus sehr besorgte Fragen", räumte Schreiner ein. Er hoffe, viele dieser Anfragen habe man an diesem Abend aufschlüsseln können. Eines betonte er besonders: "Es wird sich immer jemand von Entscheidungen betroffen fühlen – wir sollten uns den Problemen stellen." (cb) +++

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