Krankenhäuser und Altenheime

Extremwetter: Das machen Patienten und Senioren bei der Hitze

Viele Senioren haben mit der enormen Hitze zu kämpfen.
Symbolbilder (3): Carina Jirsch

14.08.2025 / FULDA - Der Sommer hat Osthessen wieder im Griff. Auf der Suche nach Abkühlung und Erfrischung zieht es dann vor allem junge und körperlich fitte Menschen an Wasserspielplätze und in Schwimmbäder. Doch Temperaturen, die an der 40-Grad-Marke kratzen, können für einige Menschen auch lebensbedrohlich sein.


Körperlich schwache Personen, Patienten in Krankenhäusern und auch Senioren in Pflegeeinrichtungen haben es in diesen Tagen schwer. Die Hitze belastet sie gesundheitlich zusätzlich. Wir haben uns in Fulda umgehört, was die medizinischen Einrichtungen - das Klinikum Fulda und das Herz-Jesu-Krankenhaus - und das Deutsche Rote Kreuz - als Träger für zahlreiche Senioreneinrichtungen - für das Wohl dieser Personengruppen in diesen Tagen unternehmen.

Moderne Klimaanlagen auch in Operationssäle

Während immer mehr Privathaushalte Klimaanlagen nachrüsten, ist das im Klinikum Fulda bereits Standard: "Wir legen großen Wert auf ein angenehmes Raumklima für Patienten und Personal, auch während der Sommermonate. Viele Bereiche unseres Klinikums, insbesondere die Intensivstationen, Operationssäle und Funktionsbereiche, sind mit modernen Klimaanlagen ausgestattet", erklärt Pressesprecherin Barbara Froese auf O|N-Anfrage. Auch in vielen Patientenzimmern gewährleiste man durch entsprechende Belüftungssysteme und eine gute Isolierung einen effektiven Hitzeschutz. "In Zimmern ohne Klimaanlage stellen wir im Einzelfall Ventilatoren zur Verfügung."

Doch nicht nur Patienten, sondern auch Mitarbeiter sind den hohen Temperaturen ausgesetzt, "insbesondere diejenigen, die nicht in klimatisierten Bereichen arbeiten oder körperlich anstrengende Tätigkeiten ausführen." Das Klinikum trifft auch hier Vorkehrungen. "In den vergangenen Jahre haben wir den Mitarbeitenden in den Sommermonaten kostenloses Mineralwasser zur Verfügung gestellt und planen das auch für dieses Jahr wieder."

Gezieltes Lüftungskonzept soll Abhilfe schaffen

Die höheren Temperaturen machen sich laut Froese auch in der Notaufnahme leicht bemerkbar - "mit einigen hitzebedingten Fällen, aber nicht massiv". Hauptsächlich seien Patientinnen und Patienten mit Kreislaufproblemen, kurzzeitiger Bewusstlosigkeit, Entgleisungen des Blutzuckerspiegels und sturzbedingten Verletzungen behandelt worden. "Besonders betroffen sind ältere Menschen, die oft zu warm gekleidet sind und zu wenig trinken."

Auch gegen die Sonneneinstrahlung wird vorgegangen: "Um direkte Sonneneinstrahlung und die Raumtemperatur zu senken, kommen spezielle Sonnenschutzfolien an Fenstern zum Einsatz. Sämtliche Patientenzimmer verfügen ferner über Außenjalousien, die für ein angenehmeres Raumklima sorgen." Zudem habe man ein "Lüftungskonzept etabliert, mit gezielter Durchlüftung in den kühleren Morgenstunden".

Hitzeschutz in Seniorenheimen: Von Planschbecken bis Eistee

Auch in den Senioreneinrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes in Osthessen wird auf die aktuelle Hitzewelle reagiert. Markus Otto, Geschäftsbereichsleiter Senioren, beschreibt die Maßnahmen: Durchgelüftet werde aktuell nur zu kühleren Tageszeiten, sehr früh oder spät. Tagsüber würden Jalousien und Rollläden so gut wie möglich geschlossen gehalten. "Wir haben bei diesen Temperaturen jeden Bewohner einmal mehr im Blick."

Zusätzliche Ventilatoren sorgen auf Fluren und in Gemeinschaftsräumen für etwas Abkühlung. Für eine erfrischende Abwechslung gibt es sogar Kinderplanschbecken, in die Bewohner ihre Füße halten können. Auch auf die Kleidung wird geachtet: dünn, leicht und dem Wetter angepasst. "Wir achten eigentlich auf das, was man zu Hause auch so machen würde."

Bei den Mahlzeiten setzt man auf leichte Gerichte und reichlich Flüssigkeit – Wassermelone, Eis und kalte Getränke stehen hoch im Kurs. "Wir machen auch z.B. Eistee gemeinsam." Medikamente werden temperaturgerecht gelagert, in allen sechs Häusern – inklusive dem in Friedewald – gibt es verschiedene klimatisierte Bereiche. "Wir machen damit nichts Neues und es ist kein Hexenwerk, aber es muss halt umgesetzt werden und das ist natürlich etwas mehr Arbeit."

Auch an die Mitarbeitenden wird gedacht: Sie bekommen ebenfalls leichte Gerichte und genügend zu trinken gestellt. Teilweise können sie sogar ihre Dienstkleidung anpassen - etwa, indem der Kittel weggelassen wird. (nia/cb/ems) +++

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