Sicherheitsvorkehrungen auf Schloss Fasanerie

Landgraf von Hessen eröffnet Ausstellung "Faszination Ostasien"

Donatus Landgraf von Hessen (2.v.l.) lud zu einem Empfang auf Schloss Fasanerie ein.
Fotos: Rene Kunze

28.06.2025 / EICHENZELL - Mit einem Empfang auf Schloss Fasanerie Adolphseck haben Donatus Prinz und Landgraf von Hessen sowie Museumsdirektor Dr. Markus Miller die Sonderausstellung "Faszination Ostasien" eröffnet. Dabei gaben sie amüsante Einblicke in die Kunst und die Landgrafenfamilie.



"Persönlich bin ich mit der ostasiatischen Kunst eher unbewusst aufgewachsen - auch wenn ich die Ästhetik früh kennengelernt habe", verrät Donatus Prinz und Landgraf von Hessen vor den rund 150 geladenen Gästen auf Schloss Fasanerie und bezeichnet sich selbst als absoluten Laien. Welche Schätze im landgräflichen Haushalt lagern, sei ihm erst klar geworden, als sein Vater 2005 mit einer Vase unter dem Arm ein Flugzeug nach Japan bestiegen habe. "Dort war er zu einer Fernsehshow eingeladen, die so etwas ähnliches ist wie hierzulande die Sendung ,Kunst und Krempel‘. Unsere Vase hat es damals immerhin zur Entdeckung des Jahres gebracht", berichtet der Landgraf und amüsiert seine Zuhörer damit prächtig.

Sonderausstellung läuft noch bis zum 5. Oktober

Schon im 17. Jahrhundert, als mit den Kaufleuten die Kunst aus Fernost nach Europa kam, sei die Faszination für jene "Exotik, Raffinesse und Weltgewandheit" groß geworden. Der Besitz von Porzellan, Lack und Schnitzkunst sei ein Zeichen kultureller Bildung gewesen. 1800 Kunstwerke nenne das Hause Hessen sein Eigen, 1600 davon seien aus Porzellan, sagt der Landgraf, dessen Dank unter anderem dem Hessischen Museumsverband gilt, ohne den die Sonderausstellung, die bis zum 5. Oktober läuft, nicht möglich wäre.

Diese kommt laut Museumsdirektor Dr. Markus Miller erstmals ohne Leihgaben aus, weil der Großteil der Kunstschätze heute im Eigentum der Kulturstiftung des Hauses Hessen sei. Die Sonderausstellung sei längst überfällig gewesen, denn bereits 1972 sei die ostasiatische Kunst im Museumsführer für Schloss Fasanerie besprochen worden. Die Schau zeigt laut Miller zwei Linien: Zum einen sind dies Exponate, die einst für den Export gefertigt wurden, zum anderen Auftragsarbeiten für den japanischen sowie chinesischen Markt - vor allem für die dortigen Adelshöfe.

Spiegel der Gegenwart

Für die Ausstellung wurden auf Schloss Fasanerie besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen und aufwändige Überwachungstechnik installiert. Bei einer Diebstahlserie im Jahr 2023 waren die Täter gezielt auf chinesisches Porzellan aus, wie es nun im Badehaus zu sehen ist. Die Kunstwerke bezeichnet Miller nicht nur als Rückblick, sondern auch als "Spiegel der Gegenwart. Denn es sind Objekte von hoher Relevanz in Zeiten, in denen über das Miteinander und kulturelle Aneignungen diskutiert wird." Beschrieben sind die Werke im Ausstellungskatalog, der am Freitagmorgen gerade rechtzeitig zum Empfang auf Schloss Fasanerie eintraf. (Andreas Ungermann) +++

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