Ab Samstag
"Faszination Ostasien" - Sonderausstellung auf Schloss Fasanerie
Fotos: Mediennetzwerk Hessen/Anke Zimmer
27.06.2025 / EICHENZELL -
Waren für den Export, eine Nachfrage, die das Angebot regelte, und Kunstschätze von solch hoher Qualität, dass sie nie Europa hätten erreichen sollen und doch hier landeten: Die Sonderausstellung auf Schloss Fasanerie erzählt ab Samstag viele Geschichten rund um die "Faszination Ostasien".
Porzellan aus Ostasien: Jahrhunderte, bevor Meißen seine Produktion aufnahm, produzierten Manufakturen in China Objekte zum einen für den eigenen kaiserlichen Palast, zum anderen aber für den europäischen Markt. Die Trennung war zunächst streng: Die Farbe Gelb und das Motiv des Drachen waren dem eigenen Herrscherhaus vorbehalten, für den Weltmarkt hingegen wurden Stücke aus Blau-weiß-Porzellan gefertigt. Begehrt waren sie nichtsdestotrotz. Denn Porzellan besaß gegenüber Steingut und Holz unschlagbare Vorteile: Es war wasserundurchlässig, hygienisch weil gut abwaschbar und befriedigte zugleich die Lust an exotischen und exquisiten Prestige-Gegenständen.
Mischung aus Optik und Nutzen
Kulturelle Aneignung oder merkantile Anpassung? Zu den vielen spannenden Themen des Schau gehört auch die Mischung aus Optik und Nutzen. Mit Kaffeekannen konnte China nichts anfangen. Doch weil sie in Europa gefragt waren, gab es sie selbstredend im Export-"Katalog". Feinst gearbeitete Reiswein-Schälchen oder Inro-Döschen für Medizin, die am Kimonogürtel getragen wurden, hätten hingegen hiezulande so manche Frage aufgeworfen.Lackkunst - eine Augenweide der Ausstellung
Eine Augenweide in der Ausstellung auch: die Lackkunst. Zu sehen sind Tafeln, die unter anderem zu Tischplatten verarbeitet wurden, Schatullen und ein Kabinettschrank, der bis dato im Depot des Museums schlummerte und sich als Geschenk des japanischen Kaisers Meiji an Kronprinzessin Victoria anlässlich ihrer Silberhochzeit mit Friedrich Wilhelm entpuppte.