Komplette Gemeinde alarmiert

Lehmhaus in Vollbrand - Scheune brennt nieder, Decken stürzen ein

Eine Scheune und ein Wohnhaus sind in der Nacht in Brand geraten.
Fotos: Feuerwehr Feldatal

27.06.2025 / FELDATAL - Ein nicht mehr bewohnbares Haus, eingestürzte Decken, Flammen meterhoch über einem ganzen Anwesen – und rund 130 Feuerwehrleute, die in der Nacht gegen ein Flammeninferno ankämpfen: Das ist die dramatische Bilanz eines Großbrandes im Feldataler Ortsteil Schellnhausen, der am frühen Donnerstagmorgen gegen 2 Uhr die Region aufschreckte.



Gemeldet wurde zunächst der Brand einer Scheune. Schon kurz nach Eintreffen der Feuerwehr hatte das Feuer auf das angrenzende Wohnhaus übergegriffen. Binnen Minuten stand das komplette Gebäude in Vollbrand – ein Bild der Zerstörung.

"Als die Einsatzkräfte eintrafen, wurde festgestellt, dass das Gebäude bereits in Vollbrand stand", bestätigt Hubert Helm, stellvertretender Kreisbrandinspektor des Vogelsbergkreises im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS vor Ort. Sofort wurde Großalarm ausgelöst: "Die komplette Gemeinde Feldatal wurde alarmiert", so Helm.

130 Kräfte im Einsatz

Rund 130 Kräfte aus den Feuerwehren der Gemeinde sowie weitere Tanklöschfahrzeuge aus Homberg, Alsfeld, Kirtorf und Ulrichstein eilten zur Einsatzstelle. Angesichts der schwierigen Bedingungen vor Ort sei ein umfassender Löschangriff in die Wege geleitet worden, erklärt der Einsatzleiter: "Nur die Wasserversorgung vor Ort war relativ schlecht. Löschfahrzeuge haben dann die Löschwasserversorgung sichergestellt."

Der massive Einsatz zeigte Wirkung. Zwar war das Wohnhaus nicht mehr zu retten, "doch ein Übergreifen auf das Nachbargebäude konnte verhindert werden", so Helm. Trotz aller Anstrengungen waren die Folgen des Brandes verheerend: "Durch die massiven Löscharbeiten sind die Decken des Lehmhauses eingestürzt. Das Gebäude wird nicht mehr bewohnbar sein", schildert der stellvertretende Kreisbrandinspektor. Personen wurden zum Glück nicht verletzt – das Wohnhaus war bereits unbewohnt.

Sechsstellige Schadenssumme

Auch die Polizei war mit einem Aufgebot vor Ort. Laut ihrer Einschätzung liegt der Gesamtschaden zwischen 200.000 und 250.000 Euro. Die Brandursache ist bislang unklar, die Ermittlungen dauern an.

Die Nachlöscharbeiten zogen sich noch stundenlang hin – Glutnester wurden aufgespürt und abgelöscht, verkohlte Balken kontrolliert niedergerissen. Während der gesamten Einsatzdauer war die Ortsdurchfahrt von Schellnhausen voll gesperrt. Ein Rettungswagen stand vorsorglich bereit – kam aber glücklicherweise nicht zum Einsatz. (cb) +++

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