Starkes Zeichen gegen das Vergessen
Kranzniederlegung der Jungen Union am Birkenkreuz
Foto: JU
23.06.2025 / RASDORF/GEISA -
An die Geschichte erinnern, Ereignisse verstehen und bewerten und mit dem Kenntnisgewinn die Zukunft gestalten. Dies ist die prägnante Botschaft, die von der Kranzniederlegung am Birkenkreuz an der Gedenkstätte Point Alpha ausgeht. Traditionell gedachten die JU-Kreisverbände des Landkreises Fulda und des Wartburgkreises am Jahrestag an die Opfer des Volksaufstandes in der DDR vom 17. Juni 1953 und die der rund 40 Jahre dauernden deutschen Teilung.
"Wie immer setzen wir ein Zeichen, um nicht die Menschen zu vergessen, die unter der Diktatur gelitten haben. Es waren 1953 die Mutigen, die für Freiheit, bessere Lebensbedingungen und Demokratie protestiert haben. Der Aufstand wurde brutal niedergeschlagen – viele verloren ihr Leben oder wurden inhaftiert", fassten Manuel Holzhauer aus Vacha (Vorsitzender der JU Wartburgkreis) und Alexander Kluge aus Bad Salzschlirf (Vorsitzender der JU Fulda) die damaligen Ereignisse und deren Auswirkungen zusammen. Die Vorsitzenden betonten unisono zudem die Freundschaft und den Austausch der JU-Verbände über die Ländergrenze Hessen und Thüringen hinweg. Erstmals aktiv bei der Kranzniederlegung dabei war auch der neu gegründete JU-Verband Hessisches Kegelspiel mit seinem Vorsitzenden Finn Nattmann aus Eiterfeld.
Das Birkenkreuz unterhalb des ehemaligen Beobachtungsturmes der US-Armee bei Rasdorf ist seit 1976 ein Gedenkort der besonderen Art. Aufgestellt wurde es von der JU Rasdorf zunächst als Erinnerung an einen Fluchtversuch, den zwei Männer an Weihnachten vor 50 Jahren zuvor an dieser Stelle wagten. Kurz vor dem Ziel löste einer von ihnen eine Splittermine aus. Er wurde so schwer verletzt, dass man lange Zeit davon ausging, dass er es nicht überlebt habe. Sein Begleiter wurde festgenommen. Dies alles geschah vor den Augen der Amerikaner, die aber nicht eingreifen durften.
Einhelliger Tenor war, dass der jahrzehntelange Einsatz für Freiheit und Demokratie, die Friedliche Revolution, die Grenzöffnung und die Wiedervereinigung bedeutende Wegmarken der deutschen Historie seien und zugleich Mahnung und Verpflichtung. Sie seien wichtiger Teil der gesamtdeutschen Erinnerungskultur und müssen wie auf Point Alpha sichtbar bleiben, insbesondere für jüngere Generationen, die keine eigenen Erfahrungen mit Unfreiheit und Repression gemacht hätten. Freiheit, Frieden und Demokratie seien keine Selbstverständlichkeit – man müsse sie täglich verteidigen. (nia/pm) +++