Besuch der Muna

Reservisten auf einer Reise in die Vergangenheit

Am Vormittag im Museum angekommen, erfolgte die Begrüßung durch den Museumsleiter Carsten Eigner. Eigner, der Geschichte studiert hat, referierte sehr detailliert und ausführlich über die Muna.
Fotos: Jörg Ströher

20.06.2025 / GREBENHAIN - Zu einer militärhistorischen Exkursion trafen sich die Mitglieder der Reservistenkameradschaft Haimbach. Das Ziel war das Museum der Muna (Munitionsanstalt) in der alten Schule in Bermutshain sowie das Freigelände im nahegelegenen Oberwald in der Gemarkung Grebenhain.



Am Vormittag im Museum angekommen, erfolgte die Begrüßung durch den Museumsleiter Carsten Eigner. Eigner, der Geschichte studiert hat, referierte sehr detailliert und ausführlich über die Muna. Angefangen vom Bau im Jahre 1936, über die Aufgaben und den Betrieb während des 2. Weltkrieges bis hin zu Nutzung in der Nachkriegszeit.

Mehr als 300 Munitionsanstalten gab es damals im Deutschen Reich. Betrieben wurden diese durch die Wehrmacht. In der Zeit von 1939-1945 hatte die Muna in Grebenhain den Auftrag zur Fertigstellung (Bezünderung, Konfektionierung, Verpackung) von Munition. Die Rüstungsindustrie lieferte hierzu scharfe sowie unscharfe Munitionsteile. Hergestellt wurde Abwurfmunition (Bomben alle Kaliber), Flakmunition sowie Bordwaffenmunition für die Luftwaffe. Das Gelände hatte eine Größe von ca. 176 Hektar und bestand aus einer Vielzahl von Gebäuden. Es gab Arbeitshäuser, Packhallen, Werkstätten, Garagen, Verwaltungsgebäude, vor allem aber 120 oberirdische Munitionslagerbunker. Zudem gab es eine eigene Wasserversorgung und Kanalisation mit Kläranlage, ein Strom- und Telefonnetz, Treibstofflager sowie befestigte Straßen und ein Gleisanschluss mit Lokschuppen und Laderampen.

Nach dem Krieg wurde das Gelände von den Bewohnern der umliegenden Ortschaften geplündert. Die erhalten geblieben Arbeitshäuser wurden ab 1946 durch verschiedene Industriebetriebe genutzt, meist von Vertriebenen oder Flüchtlingen gegründet. Es entstand der Ortsteil Oberwald. Das Land Berlin kaufte 1957 einen Teil des Areals und betrieb dort bis ins Jahr 2004 ein kleines Feriendorf. Auf einem kleinen Teil der Fläche wurde 1978-1982 ein NATO-Versorgungslager zur Aufnahme von konventioneller Munition, Treibstoff und Versorgungsgütern gebaut.

Die Teilnehmer der Reservistenkameradschaft Haimbach waren sehr zufrieden mit dem professionellen Vortrag sowie der anschließenden Führung übers Freigelände der Muna. (ms/pm) +++

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