Der Stadtpfarrer bei O|N
Impuls von Stefan Buß: Fronleichnam - Das Fest des Hl. Johannes des Täufers
Archivfoto: O|N/ Carina Jirsch
25.06.2025 / FULDA -
Was aber macht Johannes so besonders, dass seine Geburt ein eigenes Hochfest verdient?
In der christlichen Kunst wird Johannes oft mit dem ausgestreckten Zeigefinger dargestellt – er zeigt auf Christus. Wunderbar deutlich wird dies im Isenheimer Altar von Matthias Grünewald. Er ist nicht selbst das Licht, sondern der, der auf das Licht hinweist.
Das ist Aufgabe der Christen, das können auch sie tun – und sollen: auf Christus hinweisen. In einer Welt, die oft planlos und orientierungslos scheint, braucht es Menschen, die den Blick lenken – nicht auf sich selbst, sondern auf das Licht der Welt, auf Jesus.
Johannes war kein bequemer Prophet. Er hat Herodes ins Gesicht gesagt, dass seine Lebensweise nicht recht ist – und das hat ihn das Leben gekostet. Johannes war bereit, für die Wahrheit zu sterben.
Wie sehr brauchen wir auch heute diesen Mut zur Wahrheit! Nicht als Rechthaberei, sondern als Dienst an Gott und den Menschen. Wahrheit ist kein Schwert, um zu verletzen – aber sie ist auch kein weiches Kissen, um Konflikten auszuweichen. Johannes hat uns gezeigt, dass echte Wahrheitstreue Opfer fordern kann – aber, dass sie auch frei macht.
"Was wird wohl aus diesem Kind werden?" fragen die Leute bei der Geburt Johannes. Eine Frage, die auch jedem Menschen gilt – denn jeder ist von Gott gerufen, in dieser Welt ein Lichtträger zu sein. Nicht jeder ist ein
Johannes der Täufer – aber jeder kann in seinem Leben etwas von diesem Geist leben: mit Klarheit, mit Mut, mit Demut und mit dem Ziel, Christus groß werden zu lassen. (Stefan Buß) +++