"Deine Hände, dein Ding"

Das Handwerk kehrt zurück in den Alltag: Ferienangebot für Kinder

Unter dem Namen "Deine Hände, dein Ding - Ferien mit Sinn." organisieren das Berufsbildungszentrum (BBZ) Mitte, das Bildungszentrum Bau Osthessen (BBO) Fulda, die Kreishandwerkerschaft (KHW) Fulda und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda vom 14. bis 18. Juli ein gemeinsames Ferienprogramm.
Fotos: Mia Schmitt

19.06.2025 / FULDA - Einen Wandel, den man am eigenen Leib miterlebt: Das Erlernen des Handwerks rückt im Schulalltag immer weiter in den Hintergrund. Während die vorherige Generation noch Werkunterricht hatte, scheint jetzt der Fokus auf dem Abitur und dem anschließenden Studium zu liegen. Um das Handwerk weiterhin, oder auch erneut, in den Köpfen der Kinder zu verankern, findet in den Sommerferien ein ganz besonderes Pilotprojekt statt.



Unter dem Namen "Deine Hände, dein Ding - Ferien mit Sinn." organisieren das Berufsbildungszentrum (BBZ) Mitte, das Bildungszentrum Bau Osthessen (BBO) Fulda, die Kreishandwerkerschaft (KHW) Fulda und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda vom 14. bis 18. Juli ein gemeinsames Ferienprogramm. Es wird zwei Gruppen geben, von der ersten bis zur dritten Klasse und von der vierten bis zur siebten Klasse. Geplant ist das Programm von 8:30 Uhr bis 15 Uhr im BBZ und der BBO. Am Mittwochmittag stellten die vier beteiligten Organisationen im Fuldaer Schlossgarten ihr Projekt vor.

"Kinder können sich beschäftigen und ausprobieren"

"Kinder bekommen hiermit die Möglichkeit, sich auszuprobieren und handwerklich aktiv zu werden. Das wichtige hierbei ist, ihnen zu zeigen, was das Handwerk alles zu bieten hat, sagte Thorsten Krämer, Kreishandwerksmeister. "Im Grunde bieten wir den Kindern eine erste berufliche Orientierung und können mit der damit verbundenen Betreuung auch den Eltern unter die Arme greifen. Die Schulen müssen zwar auch etwas leisten, gleichzeitig muss es aber auch ein außerschulisches Angebot für alle Interessierten geben", erklärte Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK.

Die Mission ist also klar: Die Kinder sollen wieder lernen, etwas mit ihren Händen zu erschaffen. "Es fällt auf jeden Fall in den Rahmen einer sinnvollen Ferienbeschäftigung, bei der sich die Kinder beschäftigen und ausprobieren können", hob auch Vizepräsidenten der IHK, Anika Wuttke, hervor. So fasste Gabriele Leipold, Geschäftsführerin der KHW, zusammen: "Im Handwerk hört man oft das Motto 'einfach machen' und genauso handeln wir jetzt. Die Kinder arbeiten mit echten Ausbildern zusammen und wir hoffen, dass wir nicht nur die Kleinen, sondern auch die Eltern und Großeltern für das Handwerk sensibilisieren können."

Einblick in verschiedene, handwerkliche Berufe

Doch wie genau kam die Idee überhaupt zu Stande? Dazu sagte Konow: "Im letzten Jahr hatten wir ein Gespräch mit dem Kultusminister Armin Schwarz, es ging rund um das MINT-Thema (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und so entwickelte sich die Idee auch außerhalb von Schule, eben in den Ferien, den Kindern etwas bieten zu können. Wir sind stolz auf unser Pilotprojekt und glauben, dass sich das fantastisch entwickeln kann."

In der Juli-Woche ist einiges geplant, so nennt Mirjam Keßler, Geschäftsführerin des BBZ beispielsweise: "Die Kinder werden im BBO ein Grundgerüst des Hauses erstellen. Im BBZ folgt dann die anschließende Feinarbeit. Ab heute ist die Anmeldung online möglich." Allgemein werden die Kinder zwei Berufe pro Tag kennenlernen, darunter die Arbeit der Zimmerer, Fliesenleger, Elektrotechniker, Schreiner, Metallbauer, Maler, Robotiktechniker, Schweißer und Dachdecker.

Vielversprechend klingt das Programm allemal, doch genauso die Zukunft des Angebots, so sagte Keßler: "Wir fangen klein an, um später groß durchzustarten." (mis) +++

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