Zwischen Recht und Politik

Neuer Kurs für Johannes Dimroth: Vom Bundespresseamt ins Justizministerium

Dr. Johannes Dimroth ist seit Mai 2025 ständiger Vertreter der Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.
Foto: Privat

21.06.2025 / ALSFELD - Dr. Johannes Dimroth übernimmt eine neue Führungsrolle in Berlin – Geboren in Münster, aufgewachsen am Grabbrunnen in Alsfeld. Der 50-Jährige ist seit Mai 2025 ständiger Vertreter der Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Nach mehreren Jahren im Bundesinnenministerium und zuletzt als stellvertretender Leiter des Bundespresseamts unter Olaf Scholz wechselte der Jurist nun in das Ministerium unter Leitung von Justizministerin Dr. Stefanie Hubig als ständiger Vertreter der Staatssekretärin.


In seiner neuen Funktion verantwortet Dimroth gleich mehrere zentrale Bereiche des Ministeriums: insbesondere das Strafrecht, die Aufsicht über den Generalbundesanwalt, Verfahrensordnung in den unterschiedlichen Gerichtsbarkeiten und die Mitprüfung von Vorhaben der anderen Ministerien in Bezug auf Verfassungs-, Europa- und Völkerrecht. Auch die Digitalisierung des Rechtswesens gehört zu seinem Aufgabenfeld.

Den Wechsel und die neuen Aufgaben bezeichnet Dimroth im OSTHESSEN|NEWS-Interview als "spannend und enorm herausfordernd". Aus seinen früheren beruflichen Stationen bringe er zwar einige Erfahrungen mit - dennoch sei er in vielen Bereichen auf das Wissen der vielen kompetenten Kolleginnen und Kollegen im neuen Ministerium angewiesen.

Beeindruckende Karriere im Staatsdienst

Dimroths beruflicher Werdegang ist ebenso beeindruckend wie geradlinig: Nach dem ersten Staatsexamen im Jahr 2000 absolvierte er bis 2002 sein Referendariat am Kammergericht Berlin. Bereits während dieser Zeit war er als Dozent für öffentliches Recht tätig. Es folgte die Promotion zum Dr. jur. an der Universität Halle (2003–2005), parallel arbeitete er in einer Anwaltskanzlei in Amsterdam.

2005 begann seine Laufbahn im Bundesinnenministerium, zunächst als Referent in der Verfassungsabteilung, später in der Abteilung für Öffentliche Sicherheit und dann in der Cybersicherheitsabteilung. 2012 übernahm er die Leitung des Büros von Staatssekretärin Dr. Emily Haber, im selben Jahr wurde er zudem Pressesprecher des Bundesinnenministeriums. 2018 wechselte Dimroth in das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, wo er die Abteilung für politische Information leitete. Ab Januar 2022 war er stellvertretender Chef des Bundespresseamts. Nun ist er seit Mai 2025 ständiger Vertreter der Staatssekretärin.

Tiefe Verbundenheit mit der Heimat

Geboren wurde Johannes Dimroth 1974 in Münster. Im Alter von drei Jahren zog er mit seinen Eltern nach Alsfeld, wo sein Vater Dieter Dimroth das Stadtbauamt leitete. Seine Mutter Karoline Dimroth war als Krankengymnastin tätig und engagierte sich in zahlreichen ehrenamtlichen Projekten, unter anderem im Kreistag des Vogelsbergkreises und im Ausländerbeirat. Dimroth der seine Jugend in Alsfeld verbrachte, blickt mit besonderer Wertschätzung auf diese Zeit zurück: "Eine fröhliche, ausgeglichene Jugend mit vielfältigen sportlichen Aktivitäten in einer Mittelstadt wie Alsfeld ist eine ideale Vorbereitung für vieles im Leben - sie lässt einen selbstbewusster, interessierter und offener in die Welt gehen." betont er.

Die Familie lebte in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus am Grabbrunnen. Eine seiner beiden Schwestern, Julia Dimroth, wohnt dort noch heute und hat "als Grundschullehrerin schon vielen Alsfelderinnen und Alsfeldern einen erfolgreichen Schuleinstieg ermöglicht", erzählt Dimroth stolz. Die andere Schwester ist Professorin für Linguistik in Münster. Johannes Dimroth selbst besuchte den Kindergarten, die Stadtschule und später das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Alsfeld und machte dort 1993 Abitur. In seiner Jugend spielte er Fußball beim "SV 06 Alsfeld". Die Zeit in seiner Heimat beschreibt er rückblickend als prägend: "Es war ein großes Geschenk, in einer Stadt wie Alsfeld groß zu werden – mit unglaublich viel Freiraum, Sportmöglichkeiten und Lebensqualität." betont er. Die Erinnerung an eine unbeschwerte Kindheit in einer weniger digitalisierten Welt trage er bis heute mit sich und profitiere davon.

Sein Appell an junge Menschen

Von jungen Menschen aus der Region wünscht er sich, Interesse für Politik und Gesellschaft. "Unsere Demokratie ist unter Druck. Von außen wie von innen. Deshalb ist Engagement und Mitwirkung wichtiger denn je", sagt er. Seiner alten Heimat wünscht er nur das Beste. Ein wichtiger Beitrag könne eine bessere Bahnanbindung, vor allem in Richtung Frankfurt bringen. Vor allem wünscht er den Alsfeldern jedoch, sich bewusst zu machen, dass sie in einer wunderschönen Stadt mit hoher Lebensqualität, tollen Menschen und vielfältigen Angeboten leben. "Alsfeld und der Vogelsberg insgesamt sind einfach großartig", betont Dimroth abschließend. (Zehra Hashani) +++

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