Einige Branchen ausgeschlossen
Stadt sagt Leerstand den Kampf an: Finanzielle Förderung beschlossen
Archivfotos: O|N
20.06.2025 / BAD HERSFELD -
Bad Hersfeld will aktiv gegen Leerstand in der Innenstadt vorgehen und setzt dabei auf finanzielle Anreize für neue Geschäfte. Das Stadtparlament hat nun eine neue Förderrichtlinie beschlossen, die mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten ist. Ziel ist es, durch gezielte Unterstützung bei der Geschäftseröffnung oder -ansiedlung frischen Wind in die Fußgängerzone und die umliegenden Straßen zu bringen.
Im städtischen Haushalt sind für das neue Förderprogramm 20.000 Euro vorgesehen. Pro Geschäft können bis zu 4.000 Euro beantragt werden, was bedeutet, dass mindestens fünf Vorhaben von der neuen Regelung profitieren könnten. Sollte der Maximalbetrag bei einzelnen Projekten nicht ausgeschöpft werden, wird der verbleibende Etat für weitere Bewerber genutzt.
Kriterien für eine Förderung
Förderfähig sind laut Stadt nicht nur Einzelhandelsgeschäfte, sondern auch Dienstleistungsbetriebe und Gastronomiekonzepte – vorausgesetzt, sie bringen frische Ideen mit. Die Stadt legt dabei besonderen Wert auf innovative Konzepte, die das Angebot in Bad Hersfeld bereichern. Branchen, die bereits stark vertreten sind, wie etwa Schnellimbisse, Kioske, Optiker, Bäckereien, Friseure, Shishabars und Spielhallen, sind von der Förderung ausgeschlossen.Doppelter Ansatz soll Leerstand bekämpfen
Bürgermeisterin Anke Hofmann betont in einer Pressemitteilung den doppelten Ansatz der Stadt im Kampf gegen Leerstand: "Neben unserem digitalen Leerstandsportal, mit dem wir interessierten Gewerbetreibenden helfen, eine passende Ladenfläche zu finden, wollen wir mit dieser Förderrichtlinie nun auch einen finanziellen Anreiz schaffen, dass sich neue Geschäfte bei uns niederlassen." Die Förderung verstehe man als "Startkapital bei der Renovierung und Ausstattung eines neuen Geschäfts oder Lokals", so Hofmann weiter.Stadt kontaktiert Unternehmen proaktiv
Die Stadtverwaltung hat nach eigenen Angaben bereits zahlreiche Unternehmen kontaktiert, um Bad Hersfeld als attraktiven Standort für neue Filialen zu bewerben. Außerdem steht das städtische Immobilienmanagement in engem Austausch mit Eigentümern leerstehender Ladenflächen. Parallel arbeitet die Stadt an Ideen, wie sich verwaiste Schaufenster zumindest vorübergehend optisch aufwerten lassen. (Constantin von Butler) +++