"Keine schweren Zeiten gehabt"
Mechaniker aus Leidenschaft: Michael Mihm feiert 30. Jubiläum
Alle Fotos: Martin Engel
15.06.2025 / FULDA -
Lang, lang ist's her: am 1. Juni 1995 machte sich Michael Mihm in seinem "Traumberuf" Landmaschinenmechaniker selbständig und ist seitdem für seine Kunden in und um Fulda da. Was einst in der heimischen Garage begonnen hat, hat sich über 30 Jahre zu einem namhaften Landmaschinen- und Metallbaubetrieb entwickelt, der aus der Handwerksinnung, in der er seit 16 Jahren das Amt des Obermeisters ausübt, nicht mehr wegzudenken ist. Am Samstag wurde dieses bedeutende Jubiläum gebührend gefeiert. Auch die Kreishandwerkerschaft, vertreten durch Silke Eiter, gratulierte herzlich zum Jubiläum.
Seine Anfänge
Landmaschinenmechaniker aus Leidenschaft: das trifft auf Michael Mihm in jedem Fall zu. "Ich hatte durch meinen Opa schon früh Berührungspunkte mit der Landwirtschaft und Landmaschinenmechaniker wurde dann schnell zu meinem Traumberuf", erinnerte sich der Doppelmeister zurück. Anders als heute, sei es damals aber schwieriger gewesen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Mihm äußerte: "Ich hatte das Glück, ein Praktikum machen zu können. Mein Praktikumsleiter meinte zu mir: 'Du musst dich nicht bewerben, fang direkt hier an'." Nach der Ausbildung folgte ein Gesellenjahr, der Wehrdienst bei der Bundeswehr und die Arbeit bei Hubtex, bevor er sich der Meisterschule stellte. Noch während der Meisterausbildung stand für ihn fest: Er will in die Selbstständigkeit. Metallbau zweites Standbein
In der heimischen Garage seien dann über den Sommer und Herbst 1995 die ersten Landmaschinen repariert worden. "Die Landmaschinenmechanik ist eher ein saisonaler Betrieb. Ich hatte schon im ersten Winter Angst, dass ich vielleicht nicht genug Arbeit habe", erzählte er, "Also habe ich mir mit dem Metallbau ein zweites Standbein aufgebaut." Ab dem Winter 1996 habe er dann - trotz Selbstständigkeit - nochmal die Schulbank in der Meisterschule gedrückt und konnte im Frühjahr 1997 seinen zweiten Meisterbrief, diesmal im Metallbau, in den Händen halten. Keine schwierigen Zeiten
Dass ein Handwerksbetrieb in 30 Jahren keine schwierige Zeit durchmacht, ist wohl auch selten, aber trifft auf Mihm vollends zu, wie er verriet: "Ich hatte das Glück, dass ich nie in eine aussichtslose Situation gekommen bin. Arbeit hatte ich immer. Dafür ist mein Betrieb aber auch nur langsam gewachsen." Den ersten Mitarbeiter habe er in 1998 eingestellt. Zu zweit sei man dann auch in die 2200 Quadratmeter große neue Werkstatt im Industriegebiet Fulda West gezogen. "Dann kam der erste Lehrling, irgendwann ein zweiter Metallbauer, dann ein Lagerist und noch ein Azubi. Heute sind wir zu Siebt", äußerte er.Sohn wird übernehmen
Um die Unternehmensnachfolge muss sich Mihm ebenfalls nicht sorgen, denn die Leidenschaft für die Landmaschinenmechanik wurde auch Sohn Leonard in die Wiege gelegt. "Leonard hat schon früh hier mitgeholfen und für ihn war klar, dass er den gleichen Weg einschlägt", erinnerte er sich zurück, "Ich habe aber nie gesagt 'Du musst das'. Er konnte immer frei entscheiden, das war mir sehr wichtig." Den ersten Teil seiner Meisterprüfung habe er schon abgeschlossen, im nächsten Winter folgt der Rest.