Heimat- und Karlchen-Chefs
Wessling und Pawlowski-Rothenbücher beenden ihre Zusammenarbeit
Fotos: Mathias Schmidt
12.06.2025 / FULDA -
Zehn Jahre gibt es die "Heimat" am Buttermarkt in Fulda bereits. Ein Ort zum Verweilen, mitten im Herzen der Stadt. Und seitdem sorgen Inhaber und Gründer Felix Wessling und Paul Pawlowski-Rothenbücher eben für jenes Konzept, das für Regionalität steht. So auch beim 2024 ins Leben gerufenen "Karlchen". Doch jetzt endet die erfolgreiche Partnerschaft zwischen den beiden. Die Heimat wird künftig alleine von Wessling geführt. Pawlowski-Rothenbücher ist nun alleiniger Karlchen-Chef.
"Ist wie in einer Ehe - irgendwann merkt man, dass es alleine besser klappt"
Im März fiel die Entscheidung. "Wir haben uns nach zehn Jahren dazu entschieden, dass wir getrennte Wege gehen. So ein Prozess fängt irgendwann an. Wir haben viel Jahre ganz eng zusammengearbeitet und das auch sehr erfolgreich, aber irgendwann verändert man sich, lebt sich auseinander. Irgendwann haben wir dann gemerkt, dass es uns durch verschiedene Grundsätze und Einstellungen einfacher fällt, alleine Entscheidungen zu treffen. Das ist wie in einer Ehe - irgendwann merkt man, dass es alleine besser klappt", erklärt Pawlowski-Rothenbücher. Die Trennung sei im Großen und Ganzen relativ simpel. "Der Vorteil bei allem ist auch, dass es zwei erfolgreiche und ähnliche Betriebe sind. Da überträgt man keine finanziellen Sorgen auf den anderen. Wir müssen jetzt klären, wem was gehört und wie wir alles aufteilen." Dabei gehe es nicht nur um große Dinge wie das gemeinsame Büro oder die Finanzen – selbst Kleinigkeiten wie ein geteilter Spotify-Account müssten berücksichtigt werden. "Das sind Dinge, an die man im ersten Moment gar nicht denkt, die aber trotzdem geregelt werden müssen. Bei sowas holt man sich ja auch Rechtsbeistand. Lustigerweise meinte dieser aber zu uns, dass wenn alle es so harmonisch miteinander auskommen würden, er keinen Job mehr hätte", erzählt der ehemalige Löwen-Inhaber Wessling.
"Wollen weiterhin Freunde bleiben"
Doch ändert sich nun etwas an den Konzepten? "Vielleicht innere Strukturen im Hintergrund, was aber natürliche Prozesse sind. Das 'Karlchen' läuft gut, und auch die 'heimat' steht aktuell sehr solide da. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu verändern. Die Mitarbeiter waren natürlich betroffen, als sie von der Trennung hörten - sowas ist nie schön. Aber wir haben relativ offen darüber gesprochen und für jeden ist klar, dass alle so weitermachen können wie gehabt. Es gibt künftig eben nur noch einen Ansprechpartner anstatt zwei", versichert Pawlowski-Rothenbücher.Nun blicke man mit der Hoffnung, dass beide effektiver und konzeptioneller arbeiten können, in die Zukunft. "Ähnlich wie bei einer Ehe oder einer Beziehung wollen wir aber weiterhin Freunde bleiben - und da sind wir auch auf einem guten Weg. Außerdem sind wir ja nicht aus der Welt. Es ist auch nicht so, dass ich nie wieder einen Fuß in die 'heimat' setzen werde, oder Felix einen Fuß hier hoch. Das sind immer noch klasse Läden und Herzensprojekte, wo wir dahinterstehen."