Finanzdruck wächst weiter
Unmut bei Bürgern! Kurort plant Rekord-Hebesatz bei Grundsteuer
Archivbild: Bad Salzschlirf
11.06.2025 / BAD SALZSCHLIRF -
Die finanzielle Lage in Bad Salzschlirf (Landkreis Fulda) bleibt kritisch: Nachdem die Gemeinde bereits zum Jahresanfang seinen Liquiditätskredit von zwei auf drei Millionen Euro erhöhen musste, folgt nun der nächste Schritt, um die monetären Defizite der Vergangenheit auszugleichen.
Am kommenden Donnerstag stellt Bürgermeister Peter Klug (FWL) bei der Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses den Haushaltsplan für das kommende Jahr vor. Dieser beinhaltet auch das Vorhaben, die Grundsteuer für Bad Salzschlirf anzuheben. Geplant sei für die Grundsteuer A eine Anhebung von 460 auf 600 Prozent, für die Grundsteuer B sogar von 560 auf 880 - eine Anhebung von 320 Prozentpunkten.
"Wir müssen aufgelaufene Defizite ausgleichen"
Auch ein Besuch beim Finanzministerium in Wiesbaden habe zu der Entscheidung beigetragen. Der Rechnungshof bete in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage des Kurorts darum, dass im Haushalt für das nächste Jahr "richtige Entscheidungen" getroffen werden.
Negative Stimmung bei den Bürgern
Bad Salzschlirfs Bürgermeister gibt zu, dass die geplante Steueranhebung bei den Bürgern eher auf Unmut stößt. Der Kostenanstieg kann nämlich nicht nur Eigentümer oder diejenigen mit Bauvorhaben betreffen, sondern auch Mieter, auf die die Kosten über den Mietpreis prinzipiell umverteilt werden darf. Die genauen Mehrkosten variieren je nach Grundsteuermessbetrag, können sich aber hinsichtlich der Größe, Lage und Nutzung auf mehrere hundert Euro im Jahr zusätzlich belaufen.Beschluss bis Ende des Monats
Um dem erwarteten Ärger Luft zu machen, wolle die Gemeindevertretung zeitnah nach Beschluss eine Bürgerversammlung anbieten. Bis zum 30. Juni muss der Ankündigungsbeschluss genehmigt werden, damit die Anhebung der Grundsteuer tatsächlich stattfinden kann. "Wir müssen als Ort gemeinsam in die Zukunft schauen - es bringt nichts, die Entscheidungen der Vergangenheit anzuprangern", so Peter Klug. (Emely Schrön) +++