199,3 Millionen Euro Forderungen vollstreckt
Hauptzollamt Gießen: Erfolgreicher Kampf gegen Schmuggel und Schwarzarbeit
Fotos: Hauptzollamt Gießen
10.06.2025 / REGION -
Vollstreckung von offenen Forderungen, Einnahmen in Milliardenhöhe, Kontrollen auf den Autobahnen, Produktpiraterie, Drogen in Paketen und Bekämpfung der illegalen Beschäftigung – so unterschiedlich die Aufgaben sind, spiegeln sie doch ein Teil des Jahres 2024 der 1.073 Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamtes Gießen, mit ihren Zuständigkeitsbereichen in Nord-, Ost- und Mittelhessen wider.
Einige Schwerpunkte der Jahresbilanz 2024 im Einzelnen:
Insgesamt konnte das Hauptzollamt Gießen Steuereinnahmen von 3,1 Milliarden Euro verzeichnen. Hierunter fallen nicht nur die Einfuhrumsatzsteuer, Zölle und Verbrauchsteuern, sondern auch die Luftverkehrssteuer sowie die Kraftfahrzeugsteuer.Mit ihren rund 175 Beschäftigen zählt die Vollstreckungsstelle des Hauptzollamtes Gießen am Standort Bad Hersfeld zu einer der größten bundesweit und ist für das gesamte Bundesland Hessen zuständig. Ihre Aufgabe ist es nicht nur, die offenen zolleigenen Geldforderungen einzutreiben, sondern auch offene Forderungen der Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungen und anderer Bundesbehörden. Im Jahr 2024 wurden rund 400.000 Vollstreckungsfälle bearbeitet. Als Gerichtsvollzieher des Bundes trieben die Vollziehungsbeamten nahezu 200 Millionen Euro ein. Dies entspricht einer Steigerung von 31,9 Prozent zum Vorjahr.
Die Zollämter in Oberursel, Wetzlar, Marburg, Kassel, Fulda und Bad Hersfeld fertigten im Jahr 2024 rund 13,8 Millionen Warensendungen im Bereich der Einfuhr, Ausfuhr und des Versands ab. Hierunter fallen auch die zahlreichen Paketsendungen des internationalen Postverteilzentrum in Niederaula.
Außergewöhnliche Beschlagnahme
Eine außergewöhnliche Beschlagnahme gab es im Jahr 2024 im Bereich Artenschutz. So wurden 5.904 Tabletten des Medikaments "Padma 28" sichergestellt. Neben der verbotenen Einfuhr von Medikamenten stellte sich hier heraus, dass das Medikament die indische Kostuswurzel enthielt, welche eine streng geschützte Pflanzenart ist und deren Handel nur mit entsprechenden Genehmigungen möglich ist. Diese lagen nicht vor. Auch viele im Internet bestellte Waren (unter anderem Elektronik) erfüllten die Voraussetzungen des Produktsicherheitsgesetzes nicht und wurden deshalb vernichtet oder zurückgesandt. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Gießen, mit ihren Standorten in Gießen, Fulda, Bad Hersfeld und Kassel, ist auch im Jahr 2024 entschlossen gegen Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Sozialleistungsbetrug vorgegangen. Insgesamt wurden 3.337 Straf- und 2.022 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und Gesamtschäden von rund 18 Millionen Euro aufgedeckt.
"Der Gießener Zoll war auch im vergangenen Jahr wieder ein verlässlicher Partner der Wirtschaft, der Bürgerinnen und Bürger sowie für verschiedenste Zusammenarbeitsbehörden", betonte die Leiterin. "Auch in schwierigen Zeiten für Staat und Gesellschaft ist der Zoll als "leistungsfähiges Team", wenn es um die Abfertigung von Waren, Steuererhebung und Bekämpfung von Kriminalität geht, unverzichtbar", so die Gießener Zollchefin angesichts des Jahresergebnisses ihrer Behörde. (pm/mp) +++