Wahnsinn!

Bleuel köpft SV Hofbieber mit letzter Aktion ins Finale

Der blanke Wahnsinn! Zwei Minuten vor Schluss schien der SV Hofbieber in der Verbandsliga-Relegation gegen die TSG Sandershausen ausgeschieden, ehe eine Nachspielzeit für die Geschichtsbücher folgte.
Fotos: Charlie Rolff

06.06.2025 / HOFBIEBER - Der blanke Wahnsinn! Zwei Minuten vor Schluss schien der SV Hofbieber in der Verbandsliga-Relegation gegen die TSG Sandershausen ausgeschieden, ehe eine Nachspielzeit für die Geschichtsbücher folgte.



Als Jonas Preilowski in der 88. Minute für die TSG Sandershausen zur 3:2-Führung traf, schien der SV Hofbieber vor rund 1300 Zuschauern aus der Relegation zur Verbandsliga Nord ausgeschieden. "Wir waren mausetot", sagte auch SVH-Trainer Sebastian Vollmar, der kaum Worte für das fand, was sich in der sechsminütigen Nachspielzeit abspielte.

Wahnsinn in der Nachspielzeit: Bleuel köpft Hofbieber ins Finale

Zuerst traf Leonard Ditzel nach einem Freistoß von Lukas Budenz per Kopf zum 3:3-Ausgleich und ließ den "kleinen Bieberer Berg" in Hofbieber erstmals explodieren. Nur eine Minute später durfte Budenz wieder einen Freistoß in den Strafraum bringen, dort klärte ein TSG-Verteidiger mit der Hand – Elfmeter die folgerichtige Entscheidung. Alexander Scholz trat an, der die persönliche Geschichte im letzten Heimspiel allerdings nicht krönte und an der Fußbabwehr von Sandershausens Schlussmann Loic John scheiterte. Es folgten zwei Eckbälle, die Hofbieber zum Tollhaus machten: Mit der letzten Aktion köpfte Yannik Bleuel zum 4:3-Siegtreffer und feierte mit seinen Teamkollegen vor dem ausrastenden Fanblock. "Es ist Wahnsinn", sagte Vollmar.

Nachdem die beiden Hauptprotagonisten des 1:1-Unentschiedens im Hinspiel, Fabio Ruppert und Yannick Billing, auch im Rückspiel beide zum 1:1-Pausenstand trafen, kam Sandershausen deutlich besser aus der Kabine, traf gegen mental abwesende Hofbieberer nach rund 30 Sekunden zur Führung und hätte in der Folge den dritten, sogar vierten Treffer nachlegen müssen. Der frühe TSG-Treffer hinterließ bei Hofbieber Wirkung, doch statt das 1:3 zu kassieren, traf der SVH aus dem Nichts zum 2:2. Hofbieber schaltete um, über Ruppert und Bleuel landete der Ball bei Jonah Haas, der das Spielgerät unter die Latte setzte. Was folgte war eine Schlussphase, über die sie in Hofbieber noch jahrelang sprechen werden.

Bereits am Sonntag (15 Uhr) kann der SV Hofbieber die Saison krönen und in die Verbandsliga aufsteigen. Gegner in Niederaula ist Eintracht Baunatal, der sich durch einen Treffer von Altstar Tobias Oliev mit 1:0 gegen den 1. FC Schwalmstadt durchsetzte. "Man sieht, was hier los ist. Jetzt freuen wir uns riesig drauf", sagte Vollmar. Die Spieler der TSG Sandershausen hingegen sackten nach Schlusspfiff zusammen, für sie bedeutet der späte Knockout den Abstieg in die Gruppenliga. (Tino Weingarten) +++

SV Hofbieber: Schneider; Günther, J. Budenz, Ditzel – Müller (70. L. Budenz) – J. Haas, Gradl (90. Isert), Scholz, von Keitz – Ruppert, Bleuel.
TSG Sandershausen: John; Preilowski (90.+1 Luis), Igel, Fangmeier, Mokonnen – Rehbein, Plasczyk (80. Kunze) – Wissemann, Mogck, Hebold (45.+3 Schleiden) – Billing.
Schiedsrichter: Tim Wiesner (SV Heddernheim).
Zuschauer: 1.300.
Tore: 1:0 Fabio Ruppert (28.), 1:1 Yannick Billing (36.), 1:2 Jonathan Mogck (46.), 2:2 Jonah Haas (70.), 2:3 Jonas Preilowski (88.), 3:3 Leonard Ditzel (90.+2), 4:3 Yannik Bleuel (90.+6).
Verschossener Foulelfmeter: Loic John (Sandershausen) hält gegen Alexander Scholz (90.+5).

Hinweis:
Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.

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