"Planlos geht der Plan los"

1.200 Stufen, 61 Etagen: SkyRun in voller Feuerwehrmontur auf den Messeturm

Tobias Diener, Milan Rohrbach und Dorian Pfaff von der Feuerwehr Niederaula kurz vor dem Start beim SkyRun-Treppenlauf in Frankfurt am Main
Fotos: Hans-Hubertus Braune

02.06.2025 / FRANKFURT AM MAIN - "Die Idee entstand Anfang März in Tobis Garage bei zwei, drei Bier und dem Willen nach sportlicher Betätigung", erzählen Dorian Pfaff (26) und Milan Rohrbach (18). Die beiden und Tobias Diener (24) kennen sich seit ihrer Zeit bei der Jugendfeuerwehr in Niederaula.



Inzwischen sind sie fester Bestandteil der Einsatzabteilung der örtlichen Wehr und Atemschutzgeräteträger. Doch einfach nur etwas mehr Bewegung wäre ja zu langweilig.

Also haben sich die drei Jungs entschieden: Wir machen beim SkyRun in Frankfurt am Main mit. Frei nach ihrem Motto: "Planlos geht der Plan los", wie sie OSTHESSEN|NEWS erzählen. Mit der Anmeldung wurden Fakten geschaffen. Chefreporter Hans-Hubertus Braune hat sie beim Training und beim Lauf im Messerturm begleitet.

Die Anforderungen an die Einsatzkräfte steigen, gerade als Atemschutzgeräteträger. Aber auch sonst spielt die Fitness eine wichtige Rolle. Und so starteten sie Mitte März mit dem Training. Ihr Ziel: Die 1.200 Stufen, 61 Stockwerke und 213 Höhenmeter beim SkyRun zu bewältigen - einfach ankommen. Doch statt dem spektakulären Messeturm in der großen Stadt standen erstmal die 75 Stufen zwischen der Mühlestraße und dem Sonnenblick im beschaulichen Asbach auf dem Trainingsplan. Und natürlich als Highlight der Aussichtsturm auf der Mengshäuser Kuppe. Immerhin 125 Stufen, achtmal hoch und runter. Zwischendurch wurde eine kurze "Kirmespause" eingelegt.

Am Sonntag war es dann endlich so weit: Mit Unterstützung von Freundin, Kumpels und Kameraden ging die Reise im MTF (Mannschaftstransportfahrzeug) in die Mainmetropole. Die Skyline ist schon von der A5 weithin sichtbar. Dort in dem riesigen Turm mittendrin geht es also hinauf.

So wie die drei Jungs aus Niederaula dachten viele andere Kameradinnen und Kameraden der Hilfs- und Rettungsorganisationen aus dem gesamten Bundesgebiet. Insgesamt beeindruckende 609 Starter nahmen die Herausforderung in den Kategorien messeTurm FFC FIGHTER (189), messeTurm FFC ELITE (378) und messeTurm -RDC- (42) an. Am Vormittag war übrigens die Weltelite um den deutschen Topläufer und Sieger Christian Riedl am Start. Er gewann in einer imponierenden Zeit von 7:13,6 Minuten und wurde damit Deutscher Meister. Soh Wai Ching (7:32,9 Minuten, Malaysia Towerrunning Association) und der Taiwanese Lo Ching Chun (7:56,7 Minuten) folgten auf dem zweiten und dritten Rang. Schnellste Frau an diesem Tag: Die Kanadierin Adele Blaise-Sohnius bestätigte ihren Vorjahressieg in 9:22:8 Minuten.

Weltklasse-Läufer aus Malaysia läuft mit der Feuerwehr

Soh Wai Ching machte übrigens später beim Lauf der Feuerwehren in der Montur der Frankfurter ein zweites Mal mit. Die Verknüpfung von Weltklasse und anspruchsvollen Breitensport - dem Leichtathletik-Förderverein Hessen gelingt es mit dieser Veranstaltung, die Begeisterung für den Treppenlauf zu entfachen. Insgesamt sind es in diesem Jahr 1.265 Starter.Neben der Feuerwehr Niederaula sind einige weitere Teams aus Osthessen vor Ort - etwa aus Friedewald, Ullrichstein, Gemünden, Hanau und die Feuerwehr aus Tann (Rhön) mit gleich drei Mannschaften. Haben wir Euch vergessen? Keine Absicht. Schickt uns gerne Eure Bilder an redaktion@osthessen-news.de.

Auf Frankfurt folgt Köln

Tobi, Milan und Dorian belegen übrigens einen Mittelfeldplatz im 110 Teams umfassenden Ranking bei der "messeTurm FFC ELITE". Ihre Zeiten bewegen sich zwischen 21 und 25 Minuten - und damit in dem Rahmen, welchen sie sich vorher gesteckt hatten. In voller Montur, mit angeschlossenem Atemschutz.

Als Lohn gab es im 61. Stockwerk eine Medaille von Barbara Schlosser umgehangen. Mit einem strahlenden Lächeln empfing sie jeden einzelnen Starter. Ein kurzer Blick über Frankfurt und den Taunus aus der Vogelperspektive und schon ging es mit dem Fahrstuhl innerhalb von zwei Minuten wieder hinunter. Mit Applaus wurden sie vom Anhang empfangen, ein paar Erinnerungsfotos, umziehen und zurück in die Heimat und dem Bewusstsein: Der Plan ist aufgegangen. Abends beim verdienten Bierchen im heimischen Forsthaus wurde bereits das nächste Ziel auserkoren: Im August geht es zum Treppenlauf nach Köln. (Hans-Hubertus Braune) +++

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