Brückenabriss auf der A7

Asbestbefund an der Talbrücke Uttrichshausen sorgt für Empörung

Asbesthaltige Faserplatten sind beim Abriss an der Talbrücke A7 im Kalbacher Ortsteil Uttrichshausen gefunden worden.
Fotos: Moritz Pappert

28.05.2025 / KALBACH - Die Sanierung der Talbrücke Uttrichshausen auf der A7 schreitet zügig voran. Seit dem 5. März laufen die Bauarbeiten auf Hochtouren. Für die Dauer der Arbeiten wurde der gesamte Verkehr auf die Richtungsfahrbahn Würzburg verlegt – alle vier Fahrstreifen wurden entsprechend versetzt. Der Grund: Der östliche Brückenteil in Fahrtrichtung Kassel wird seit April abgerissen und neu gebaut.



Bereits vor dem offiziellen Baubeginn äußerten einige Anwohner Kritik. Besonders Lärm und Staubentwicklung sorgen für Unmut bei den Bürgerinnen und Bürgern des Kalbacher Ortsteils Uttrichshausen. Die Belastung sei dauerhaft spürbar, berichtete ein Leser und Anwohner gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Sorge wegen Asbest: Anwohner befürchten Gesundheitsrisiken

Große Besorgnis löste der Verdacht aus, dass bei den Abrissarbeiten asbesthaltige Materialien freigesetzt wurden. Ein anonymer Leser meldete sich bei OSTHESSEN|NEWS und erklärte: "Anscheinend wurde Asbest in den Bauteilen gefunden. Wir sind besorgt um die Gesundheit aller Anwohner." Die Angst: Der potenziell gesundheitsgefährdende Staub könnte sich über den Ortsteil verteilen und langfristige gesundheitliche Folgen haben.

DEGES reagiert auf Asbestfund

Die mit dem Projekt beauftragte "Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH" (DEGES) bestätigt den Fund: "Zu Beginn der Abbrucharbeiten in diesem Frühjahr wurde im Randbereich der Brückenkonstruktion asbesthaltiges Vlies nachgewiesen", so die Sprecherin Pia Verheyen im Gespräch mit O|N. Sie betont, dass in den Bestandsunterlagen der Asbest nicht dokumentiert wurde. Da sich die betroffenen Stellen vor Beginn der Arbeiten nicht beproben ließen, wurde der Fund erst während des Abrisses entdeckt. Laut DEGES sei das weitere Vorgehen sofort angepasst worden.

"Die betroffenen Bereiche werden unter Einhaltung aller Vorschriften und in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden rückgebaut. Das belastete Material wird fachgerecht entsorgt. Es bestand und es besteht immer noch keine Gefahr für Baustellenpersonal, Umwelt oder Anwohner", sagt das Unternehmen.

Bürgermeister Bagus äußert sich

Dass die Brücke Asbest enthält, war laut Bürgermeister Mark Bagus (parteiunabhängig) in den Bauplänen des Bauwerkes, das von 1966 bis 1968 errichtet wurde, nicht vermerkt. "Die Deges hat beteuert, dass das Problem behoben wurde und sie weiterhin dran bleiben werden", betont der Bürgermeister. "Wir müssen die Bürger schützen und wollen die Gesundheit der Menschen nicht noch mehr gefährden", sagt Bagus.

Im Zuge dessen finden alle zwei Wochen Bauabsprachen mit der Deges, der Baufirma Strabag und der Gemeinde statt. Dabei wird die Gemeinde über den neuesten Erkenntnisstand informiert, da sie sich weiterhin für die Interessen der Bürger einsetzen möchte. Bei einem dieser Treffen wurde auch die Staubentwicklung thematisiert: "Die Deges wurde darauf hingewiesen, ein Konzept für eine Lösung zu entwickeln", erklärt Bagus. Währenddessen habe es immer wieder Baustopps gegeben.

So geht es weiter: Zeitplan bis 2029

Der Neubau der Talbrücke erfolgt auf rund 900 Metern Länge an derselben Stelle wie der Bestandsbau. Der erste Bauabschnitt betrifft die Fahrtrichtung Kassel. Nach dessen Fertigstellung – voraussichtlich im Jahr 2029 – wird der Verkehr auf das neue Bauwerk umgeleitet. Anschließend wird der zweite Brückenteil abgetragen und ebenfalls neu errichtet. Die DEGES rechnet mit einer Fertigstellung des gesamten Ersatzneubaus bis zum Jahr 2029.

Trotz der bestehenden Herausforderungen und Sorgen der Anwohner soll das Projekt weiterhin wie geplant voranschreiten – mit dem Ziel, eine moderne und sichere Brücke für den Fernverkehr zu schaffen. (Zehra Hashani) +++

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