Licht und Schatten
Im Blick – FinanzExperten der VR Bank HessenLand informieren
Foto: VR Bank HessenLand eG
25.05.2025 / ANZEIGE -
In der heutigen Ausgabe beschäftigt sich Oliver Wieber, Bereichsleiter Private Banking, mit der laufenden Berichtssaison und welche Erkenntnisse sich für die Anleger daraus ableiten lassen.
Die Berichtssaison für das erste Quartal 2025 liegt in den letzten Zügen. Blicken wir zu Beginn auf die USA: Im S&P 500 haben bisher rund 80 Prozent der Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt. Im EuroStoxx50 sind die Zahlen bei vielen Unternehmen noch nicht veröffentlicht. Aus den bisher vorliegenden Zahlen lassen sich aber erste grundlegende Erkenntnisse über die Lage der Unternehmen ableiten: "Licht" fiel auf die Branchen Technologie, Telekommunikation, Dienstleistungen und Halbleiter, wobei sich der "Schatten" in den Sektoren Einzelhandel, langlebige Wirtschaftsgüter sowie Energie zeigte.
Positive Ergebnisse überwiegen
Festzuhalten ist, dass die positiven Ergebnisse überwiegen und somit die Erwartungen und Einschätzungen der Analysten bestätigt oder teilweise sogar übertroffen werden konnten. Die Kursreaktionen fielen allerdings sehr unterschiedlich aus. Während positive Überraschungen nur mit eher geringen Aufschlägen honoriert wurden, kam es bei Enttäuschungen nicht selten zu größeren Abverkäufen. Dass mit 76 Prozent der Unternehmen aus dem S&P 500 die Gewinnschätzungen der Analysten übertroffen wurde, stellt für uns ein positives Bild und Signal dar und entspricht in etwa dem Niveau des Vorquartals. Auch die Gewinne je Aktie überstiegen die Erwartungen um zirka sechs Prozent. Die Umsätze der Unternehmen überraschten ebenfalls positiv, was der Anteil von 63 Prozent oberhalb der Einschätzung der Analysten zeigte.Welche Rückschlüsse lassen sich nun aus der Berichtssaison und somit für die zukünftig wichtigen Gewinntrends ziehen? Denn genau diese können dem Anleger einen klaren Weg der Investition aufzeigen. Gegenwärtig bauen wachstumsstarke (Growth-)Unternehmen ihre Erträge besonders deutlich aus. Beispielsweise Microsoft und Alphabet legten sehr gute Zahlen vor. Im Vergleich Jahresende 2024 steigerten die Tech-Konzerne ihre Erträge stärker als die übrigen 493 Werte im S&P 500.
Blick nach Europa – Gewinnerwartungen übertroffen
In Europa haben bisher deutlich weniger Unternehmen ihre Quartalszahlen vorgelegt. Bei den bis dato vorliegenden Zahlen konnten 57 Prozent der Unternehmen die Gewinnerwartungen übertreffen, bei den Umsätzen lag der Wert bei 47 Prozent. Der Gewinn pro Aktie verlor dabei zirka vier Prozent, was aber über den Schätzungen der Analysten lag und damit als positives Signal zu werten ist. Besonders gut schnitt dabei der Finanzsektor ab. Gerade Unternehmen mit einem starken Europageschäft berichteten über bessere Zahlen als US-lastige Konzerne.Der Blick nach vorne stimmt uns optimistisch, auch wenn einige Risikofaktoren, wie beispielsweise die unklare Zollpolitik der US-Regierung, für eine eher angespannte Ertragslage der Unternehmen bestehen bleiben. Diese Situation wird den Markt aber nicht dauerhaft oder langfristig beschäftigen, da der US-Präsident die ersten Auswirkungen im eigenen Land und vor allem an der Entwicklung seiner Währung zu spüren bekommen wird. Ein jeweiliger Deal mit den wichtigsten Handelspartnern der USA, wozu die EU und China gehören, wird letztendlich die logische Folge und Konsequenz sein. Erste Schätzungen gehen von einem Anstieg der Gewinne im S&P 500 von rund zehn Prozent im Jahresverlauf 2025 aus. In Europa dürfte der Anstieg etwa halb so hoch ausfallen.
Deutsche Unternehmen – robust und beständig
Schauen wir zum Ende noch auf unsere heimische Wirtschaft. Hier herrschen hohe Erwartungen und Forderungen an die neue Regierung, denn die Wachstumsschwäche der Wirtschaft muss angegangen werden, um wieder positive Signale für die Anleger aufzuzeigen. Nach drei Jahren der Stagnation ist es wichtig, den Standort Deutschland wieder mit Ideen und nötigem Wachstum auszustatten. Die Geschäftsmodelle der deutschen Unternehmen sind generell robust und beständig. Vielmehr müssen Themen wie Bürokratieabbau sowie die hohen Energiekosten behandelt werden, denn genau diese Faktoren hindern deutsche Unternehmen an einer erfolgreichen Zukunft. Mit den beschlossenen Maßnahmen für den Ausbau der Infrastruktur des Landes wurde ein erstes und äußerst wichtiges Zeichen gesetzt.Entwicklungen bis Jahresmitte 2026: Prognosen
Der letzte Blick geht in Richtung Prognosen. Für den heimischen DAX40 erwarten wir zur Jahresmitte 2026 einen Kursstand von ca. 25.000 Punkten. Für den EuroStoxx50 sollte eine ebenfalls positive Entwicklung in Richtung 5.900 Punkten per 30.06.2026 zeigen. Der Kursindex S&P500 dürfte in gleichem Zeitraum bei zirka 5.900 Punkten notieren, was damit auch auf positiven Verlauf darstellen sollte. Den Einlagenzins der EZB erwarten wir auf Sicht der nächsten sechs Monate bei einem Niveau von 2 Prozent. Für Gold und das Verhältnis EUR-USD sollte eine eher stagnierend verlaufende Entwicklung eintreten.Geldanlage & Sparen
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