Wie beendet man eigentlich einen Krieg?

Der PoWi- und Geschichts-LK besuchen den Vortrag von Prof. Dr. Jörn Leonhard

Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler der HOLA besuchten den Vortrag von Prof. Dr. Jörn Leonhard. Von links nach rechts: Dr. André Griemert, Nouha El Jazouli, Janis Reinhard, Henrik Schmidt, Mia Keimer und Bayram Ucar.
Foto: Hohe Landschule Hanau

19.05.2025 / HANAU - 80 Jahre Kriegsende: Aus diesem Anlass besuchten der Leistungskurs Geschichte und der Leistungskurs Politik und Wirtschaft der Hohen Landesschule am Donnerstagabend gemeinsam mit ihren Kursleitern Dr. André Griemert und Bayram Ucar einen besonderen Vortrag in der Wallonisch-Niederländischen Kirche in Hanau. Die Stadt hatte anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes in Europa den renommierten Historiker und Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Jörn Leonhard von der Universität Freiburg eingeladen.



Unter dem Titel "Über Kriege und wie man sie beendet" widmete sich Leonhard einem Thema, das angesichts weltpolitischer Entwicklungen aktueller denn je ist. Er schlug den Bogen von historischen Friedensschlüssen bis in die Gegenwart – und stellte dabei hochaktuelle Fragen: Wann beginnt der Weg aus einem Krieg? Reicht ein Waffenstillstand oder braucht es mehr? Und wie erkennen wir echten Frieden im Unterschied zu bloßer taktischer Atempause?

Geschichte hilft, die Gegenwart besser zu verstehen

Mit eindrucksvoller Tiefe und historischer Expertise veranschaulichte Leonhard, wie komplex und vielschichtig Friedensprozesse verlaufen – von der Antike über den Westfälischen Frieden bis hin zu Versailles 1919 und den jüngeren Konflikten im Nahen Osten sowie in der Ukraine. Für die Schülerinnen und Schüler war es besonders spannend zu erleben, wie Geschichte helfen kann, die Gegenwart besser zu verstehen.

Dass dabei Inhalte des Unterrichts aufgegriffen wurden, um damit grundlegende Mechanismen zu analysieren, die bis heute Geltung haben, war besonders spannend für die Schülerinnen und Schüler: "Ich fand besonders interessant, wie sehr sich die Art, wie Frieden geschlossen wird, über die Jahrhunderte verändert hat – und wie viel wir aus früheren Fehlern lernen könnten", meinten Mia Keimer, Janis Reinhard und Henrik Schmidt aus dem Leistungskurs Geschichte der Q2 im Anschluss an die Veranstaltung. Nouha El Jazouli hingegen empfand es aus PoWi-Sicht hochspannend, wie geschichtliche Aspekte die Frage des Überganges vom Krieg zum Frieden bis heute prägen.

Der Vortrag bildete den Abschluss eines über 60-teiligen Veranstaltungszyklus zum Gedenken an die Zerstörung Hanaus am 19. März 1945 und das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945. Dass beide Kurse an diesem Ereignis teilnehmen konnten, war nicht nur eine wertvolle fachliche Ergänzung zum Unterricht, sondern auch eine eindrucksvolle Erinnerung an die Verantwortung, die aus den Ereignissen des Jahres 1933 für Geschichte und Gegenwart erwächst. (mis/pm) +++

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