Johanna Lüdeke folgt auf Jörn Schlede
Jung, engagiert und voller Herz: Von der Make-Up-Artistin zur Pfarrerin
Foto: Claudia Pfannemüller
19.05.2025 / BAD SALZSCHLIRF/GROßENLÜDER -
Die evangelische Kirchengemeinde Bad Salzschlirf-Großenlüder steht vor einem Wechsel, der nicht nur Abschied, sondern auch Neuanfang bedeutet. Pfarrer Jörn Schlede zieht zurück in die Schweiz, doch die Gemeinde muss keine Lücke fürchten: Mit Pfarrerin Johanna Lüdeke kommt eine junge Theologin, die bereits in der Region bekannt ist und mit viel Herz und Tiefgang ihre neue Aufgabe antritt.
Pfarrer Jörn Schlede verlässt die Gemeinde Ende Juni aus familiären Gründen und übernimmt eine Stelle im Schweizer Greifensee im Kanton Zürich. "Mir ist viel Herzlichkeit entgegengebracht worden, wofür ich sehr dankbar bin", sagt Schlede über seine Zeit in Bad Salzschlirf-Großenlüder. Die Gemeinde zeichnet sich durch viele engagierte Ehrenamtliche, jugendliche Teamer und vielfältige Angebote aus. "Es gibt so viele Menschen, die mitdenken und mittun, ich habe mich hier sehr wohl gefühlt", berichtet der scheidende Pfarrer. Besonders die enge Verbindung zu den Kirchen in Bad Salzschlirf und Großenlüder betont Schlede als identitätsstiftend für die evangelischen Christen in der überwiegend katholischen Region.
Abschied des "begnadeten Seelsorgers"
Auch die Zusammenarbeit im Kooperationsraum der Kollegen habe ihm viel Freude bereitet. Die Vorsitzende des Kirchenvorstands, Martina Büchsel, zeigt sich wehmütig über den Abschied ihres "begnadeten Seelsorgers", lässt aber keinen Zweifel daran, dass die Nachfolge bereits sicher ist: "Umso mehr freut es uns, dass die Pfarrstelle bereits zum 1. Juni mit Pfarrerin Johanna Lüdeke nahtlos wiederbesetzt sein wird."Die 29-jährige Lüdeke ist keine Unbekannte in der Region. Nach dem Abitur in Bad Hersfeld studierte sie evangelische Theologie in Hamburg. Vor ihrem Theologiestudium absolvierte sie eine Ausbildung zur Make-Up-Artistin und begleitete in acht Jahren fast 50 Bräute. "Als Make-up Artistin hatte ich überwiegend mit dem Äußeren zu tun, als Pfarrerin bin ich nun für den Tiefgang zuständig", erklärt Lüdeke mit einem Augenzwinkern. Ihr Vikariat absolvierte sie in der benachbarten Kreuzkirchengemeinde bei Pfarrer Stefan Bürger, "einem Organisationsgenie", von dem sie viel gelernt habe.
Letzter Gottesdienst steht
Die junge Theologin schwärmt: "Pfarrerin zu sein, ist genau der richtige Beruf für mich." Besonders berührend war für sie die Zeit während eines Praktikums am Klinikum Fulda, wo sie Kranke seelsorgerlich begleitete. "Nun freue ich mich darauf, mit vielen Menschen in meiner neuen Gemeinde ins Gespräch zu kommen", sagt Lüdeke voller Vorfreude.