"Kirche sollte sich politisch positionieren"
Der neue Ständige Vertreter des Bischofs: Dr. Martin Stanke
Fotos: Rene Kunze
15.05.2025 / FULDA -
"Ich brauch Dich hier in Fulda" - eine Aussage, die ohne zu wissen, von wem sie stammt, sehr eindringlich und wichtig scheint. Sie stammt in diesem Fall aber von Bischof Dr. Michael Gerber. Eile war geboten, das wusste in dem Moment auch Dr. Martin Stanke. Also packte er seine Sachen in Marburg und fuhr in die Domstadt.
Das Bistum Fulda hat einen neuen Generalvikar. Nachdem Prälat Christof Steinert aus gesundheitlichen Gründen um die Entpflichtung als Generalvikar gebeten hatte, wurde ein Nachfolger gefunden. Dr. Martin Stanke ist seit dem 13. März der neue Ständige Vertreter von Bischof Gerber.
"Die Frage von Bischof Gerber kam sehr unerwartet. In Marburg war ich als Hochschulpfarrer und Leiter des dortigen Entwicklungsbereichs KA.RE Connect gut eingespannt und fest verwurzelt", gibt der 46-jährige Theologe zu. Nach einer kurzen Bedenkzeit sagte er zu. "Mein Team in Marburg nahm die Nachricht teils unter Tränen, teils wütend auf." Auch ihm persönlich sei es schwergefallen, aber er sehe es als großen Schritt.
In seiner neuen Position übernimmt er jetzt die Amtsgeschäfte im Bischöflichen Generalvikariat. Ein Vorteil: die Diözese kennt er bereits sehr gut. Als Diakon in Witzenhausen lernte er den Nordbereich kennen, dann ging es als Kaplan nach Bad Orb in den Südbereich. "Nach einer Station in München zog es mich nach Marburg in den Westbereich - und jetzt bin ich eben zurück in meiner Heimat gelandet." Stanke kommt gebürtig aus Thalau (Gemeinde Ebersburg im Landkreis Fulda). Dabei schmunzelt er und lacht: "An Rosenmontag klicke ich mich immer durch die O|N-Bilderserien aus meinem Heimatort - ist ja schon interessant zu sehen, wer dort ist."
Wie kann man die Diözese voranbringen?
Kirche und Soziale Medien? Das gehört für den Thalauer heutzutage zusammen. "Wir sind nah dran, aber manchmal schaffen wir es nicht, die Message 'Kirche' richtig rüberzubringen." Das merke er vor allem in Gesprächen mit jungen Menschen. Kirche habe eben nicht nur eine Lebensrelevanz, wenn jemand gestorben ist, sondern bereits viel früher."Als Kirche politisch positionieren"
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