O|N auf Minister-Reise im Westbalkan
Vieles verbindet Hessen mit Novi Sad - Pentz vor Ort: "Serbien muss in die EU!"
Fotos: Christian P. Stadtfeld
08.05.2025 / BELGRAD -
Hessens Europaminister Manfred Pentz (CDU) auf Delegationsreise in Südosteuropa. Auf dem Programm stehen die Länder Serbien und Kroatien. Vom Frankfurter Flughafen aus startete am Montagabend der mehrtägige Arbeitsbesuch mit dem Ziel die wirtschaftliche Zusammenarbeit, aber auch die Partnerschaft mit den Ländern zu intensivieren. "Die Zukunft des Westbalkans liegt in der EU", sagt der Minister in Belgrad zu OSTHESSEN|NEWS. Chefredakteur Christian P. Stadtfeld begleitet die Minister-Reise als Medienvertreter und gibt einen Einblick in die hessischen Beziehungen nach Südosteuropa.
Vor Ort trifft der hessische Europaminister reihenweise Minister sowie Parlaments- und Regierungschefs. Mehr als 20 Termine, teilweise bis spät in die Nacht, stehen auf der Agenda. Beeindruckend ist: Manfred Pentz spricht mit seinen Gastgebern in der jeweiligen Landessprache. "Ich spreche auch serbisch und übe auch gerne", verrät der Minister, der zudem fließend Kroatisch spricht. Mit diesem Privileg und auch seinem besonderen Verständnis für die Westbalkan-Regionen dürfte der Staatsminister unter seinen Amtskollegen in Deutschland einzigartige Fähigkeiten haben, denn unter den Landsleuten ist man vertraut. "Das ist natürlich auch ein Türöffner", gibt der Union-Politiker zu.
Bewegende Zeiten, aber klarer Kompass!
"Serbien ist für Deutschland und für Hessen einer der wichtigsten Partner auf dem Balkan. Über 30.000 Menschen mit serbischen Wurzeln leben in Hessen und unsere jüngste Regionalpartnerschaft sind wir erst 2019 mit der Autonomen Provinz Vojvodina in Serbien eingegangen", sagt Manfred Pentz und spricht von "bewegenden Zeiten", in denen es einen klaren Kompass brauche. Serbien befinde sich in einem "instabilen Moment", in einer tiefen politischen wie auch gesellschaftlichen Krise, hörte die Delegation während ihrer Gespräche. Der Europaminister bekräftigt aber: "Wir haben deshalb ein großes Interesse daran, dass Serbien seinen Annäherungsprozess an die EU fortsetzt. Wir werben für ein starkes und geeintes Europa und aus meiner Sicht gehört Serbien da ganz klar dazu. Ziel meiner Reise ist deshalb neben der Intensivierung der bilateralen Beziehungen auch, für diese wichtige Annäherung zu werben."Nächster Stopp: Kroatien
"Hessen will Serbien auf dem Weg in die EU unterstützen und nichts ist dabei hilfreicher als der persönliche Austausch und dass man aufeinander zugeht. Es ist immer besser, miteinander zu reden, als übereinander. Wenn Serbien unsere Unterstützung im Beitrittsprozess braucht, werden wir unterstützen, wo wir können", sagt Pentz und erklärt gegenüber OSTHESSEN|NEWS während der Fahrt im Delegations-Bus nach Kroatien: "Wie eine richtig gute Integration in die EU aussieht, werden wir in Kroatien sehen. Das Land hat am 1. Januar 2023 den Euro eingeführt, ist eines der beliebtesten Urlaubsziele in der EU und mit unseren Gesprächspartnern vor Ort sprechen wir nicht mehr über eine Beitrittssachen, sondern planen ein strategisches, gemeinsames Vorgehen in Sachen Bürokratieabbau in der EU oder eine bessere Zusammenarbeit im Bereich der Verteidigung." (Christian P. Stadtfeld, z.Zt. in Novi Sad - Serbien) +++