O|N-Arzt Adrian Böhm klärt auf
Tränende Augen und verstopfte Nase: Pollen sind noch früher unterwegs
Symbolfoto: Pexels
30.04.2025 / REGION -
Immer früher und immer heftiger haben viele Allergiker mit tränenden Augen und verstopfter Nase zu kämpfen. Das ungewöhnlich milde Wetter sorgt dafür, dass erste Pollen immer früher und in höheren Konzentrationen unterwegs sind.
Vermeidung von Pollen besonders wichtig
Pollenallergiker haben es oft schwer, vor allem, wenn die Pollensaison früh beginnt. Um Beschwerden zu lindern, ist die Vermeidung von Pollen besonders wichtig – auch wenn das im Alltag nicht leicht umzusetzen ist. Hilfreich ist es, Kleidung direkt im Eingangsbereich auszuziehen, zu duschen und die Haare zu waschen, um Pollen nicht in die Wohnung zu tragen. Wäsche sollte besser im Innenraum getrocknet werden, da sich im Freien erneut Pollen auf frisch gewaschener Kleidung ablagern können. Nasenduschen mit Kochsalzlösung, das Spülen der Augen sowie regelmäßiges Trinken können zusätzlich Erleichterung bringen. Wer Sport treibt, sollte dies in pollenärmeren Zeiten wie morgens in der Stadt oder abends auf dem Land tun. Brillen bieten dabei etwas Schutz. Kontaktlinsenträger sollten auf Hygiene achten, um keine Pollen ins Auge zu reiben. Zu Hause empfiehlt sich feuchtes Wischen, Stoßlüften in pollenarmen Zeiten und gegebenenfalls der Einsatz von Pollenfiltern im Staubsauger oder Auto.Zur medikamentösen Behandlung zählen antiallergische Tropfen zur Vorbeugung sowie Antihistaminika und Cortisonsprays bei akuten Beschwerden. Tabletten wie Cetirizin oder Loratadin können auch bei Bedarf eingenommen werden. Eine spezifische Immuntherapie (Desensibilisierung) wirkt besonders nachhaltig, indem sie das Immunsystem langfristig an das Allergen gewöhnt und so auch einem Etagenwechsel zum allergischen Asthma vorbeugen kann. Bei Kreuzallergien helfen meist gekochte statt rohe Lebensmittel. Eine individuell abgestimmte Therapie verbessert die Lebensqualität deutlich – entscheidend ist der Gang zum Arzt. (ab) +++
Archivfoto: ON/Hendrik Urbin
Symbolfoto: Pexels