Requiem im Dom

Papst Franziskus lebt im Glauben weiter: Abschied von Papst Franziskus

Hauptzelebranten der Messe waren Bischof Dr. Michael Gerber, Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez und Bischof em. Heinz Josef Algermissen.
Alle Fotos: Martin Engel

25.04.2025 / FULDA - Mit schwerem Herzen nahmen die Trauernden des Bistums Fulda am Donnerstag im Fuldaer Dom Abschied von Papst Franziskus. In einem feierlichen Pontifikalrequiem gedenkten die Gläubigen dem Papst, dessen Wirken für die Barmherzigkeit die Welt berührte.


Hauptzelebranten der Messe waren Bischof Dr. Michael Gerber, Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez und Bischof em. Heinz Josef Algermissen. Auch Vertreter der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dekan Dr. Thorsten Waap und Pfarrer Dr. Martin Streck, nahmen in ökumenischer Verbundenheit teil.

Bischof Dr. Michael Gerber würdigte in seiner Ansprache das unermüdliche Wirken von Papst Franziskus für eine Kirche der Barmherzigkeit. Besonders betonte er dessen Botschaft: "Gott ist niemals gleichgültig. Gottes Wesen ist die Barmherzigkeit." Diese Worte seien heute relevanter denn je, so der Bischof. In einer Welt, in der die Fähigkeit zur Empathie zunehmend verloren gehe, sei dies ein Aufruf, sich für mehr Mitgefühl und Menschlichkeit einzusetzen. Bischof Gerber kritisierte in diesem Zusammenhang ein Interview von Elon Musk, in dem der Unternehmer erklärt hatte, "die grundlegende Schwäche der westlichen Zivilisation ist Empathie". Dieser Standpunkt stehe im starken Gegensatz zum christlichen Menschenbild, so der Bischof weiter. Papst Franziskus habe uns gelehrt, den Menschen in seiner Schwäche und Zerbrechlichkeit anzunehmen. Das Evangelium sei ein radikaler Gegenentwurf zu einer Gesellschaft, die Rücksichtslosigkeit und Egoismus als Stärke feiert.

Papst Franziskus – Ein Leben der Barmherzigkeit

In einer feierlichen Atmosphäre betonte Bischof Gerber in seiner Antrittsrede, wie wichtig es sei, als Kirche zu einer "Schule der Empathie" zu werden. Die ersten Christinnen und Christen seien gerade daran erkannt worden, dass sie Mitgefühl für andere, unabhängig von Herkunft und Religion, zeigten. Das sei das gelebte Christentum, das sich gegen eine Gesellschaft der Ellenbogen und Abschottung stelle. Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez unterstrich in seiner Rede, dass Papst Franziskus nicht nur viel von Barmherzigkeit gesprochen habe, sondern sie auch in seinem Leben vorgelebt habe. Als Jesuit habe Franziskus die Prinzipien ignatianischer Spiritualität verkörpert, wie "Gott finden in allen Dingen". Besonders hob er hervor, dass Franziskus uns dazu aufgerufen habe, an den Rand der Gesellschaft zu blicken und den Armen und Notleidenden zu helfen.

Kondolenzbuch für Papst Franziskus

Bischof em. Heinz Josef Algermissen erinnerte sich an seine Begegnungen mit Franziskus und betonte, dass dieser stets darum gebeten habe, in der Krypta des Fuldaer Domes am Grab des Heiligen Bonifatius für ihn und für eine missionarische Kirche zu beten. Musikalisch wurde das Requiem vom Fuldaer Domchor und dem Jugendkathedralchor unter der Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber umrahmt. An der Domorgel spielte Nico Miller, an der Chororgel Ulrich Moormann.

Der Fuldaer Dom bleibt weiterhin ein Ort für das Gebet und das Gedenken an den verstorbenen Papst. Ein Kondolenzbuch wurde ausgelegt, damit die Menschen ihre Trauer und ihre Erinnerungen an Franziskus in Stille niederlegen können. (pm/cb) +++

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