Niedrigschwelliges Angebot
Warmes Essen, warme Stube: "Hot Room" der Caritas stärker nachgefragt
Am Donnerstag im "Hot Room" der Caritas Fulda
Fotos: Marius Auth
18.04.2025 / FULDA -
Jeweils von Mitte November bis Mitte April bietet der "Hot Room" der Caritas Fulda in der Kanalstraße direkt beim Hexenturm donnerstags warmes Essen und Gemeinschaft für Bedürftige. In der Wintersaison 2024/25 hat die Nachfrage deutlich zugenommen.
Neben dem "Hot Room" bekommen Bedürftige in Fulda in der ökumenischen Bahnhofsmission, in der Vinzenzküche und im Haus Jakobsbrunnen warme Mahlzeiten. "Es gibt in Fulda ein gutes Netz an sozialen Angeboten, aber die Nachfrage hat in dieser Saison auch deutlich zugenommen: Donnerstags zwischen 12 und 14 Uhr wurden hier im 'Hot Room' 50 Mahlzeiten ausgegeben. Im Winter standen die Menschen schon um 11:30 Uhr vor der Tür. Denn es geht natürlich nicht darum, eine warme Mahlzeit einzunehmen, sondern auch um Gemeinschaft und Austausch und um eine Möglichkeit, sich in der Kälte aufhalten zu können. Wer hier herkommt, ist häufig vereinsamt und hat wenig soziale Kontakte", erklärt Susanne Saradj, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa.
Niedrigschwelliges Angebot der Caritas-Winterhilfe
Bereits im sechsten Jahr kann das niedrigschwellige Angebot der Caritas-Winterhilfe angeboten werden, das zu Corona-Zeiten vor der Stadtpfarrkirche und am Haus Jakobsbrunnen mit dem Catering-Truck realisiert wurde. Bürgermeister Dag Wehner (CDU) bedankte sich deshalb anlässlich des Wintersaisonendes beim Sozialpartner Caritas: "Die Caritas ist in der Stadt und der Region an vielen Stellen wichtiger und verlässlicher Partner - für Kommunen, Stadt und Landkreis. Ich baue darauf, dass diese Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren weiter intensiviert werden kann. Der 'Hot Room' hat für viele Menschen in Fulda eine große Bedeutung."
Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber dankte vor allem den ehrenamtlichen Helfern, welche die Bewirtung der Hot Room-Gäste gewährleisten. Zu den Gästen gehört auch Roland Döhring aus Hünfeld, der seit zwei Jahren regelmäßig nach Fulda in den "Hot Room" kommt und die Gemeinschaft vor Ort lobt: "So ein Angebot gibt es bei uns gar nicht. Ich komme auch hierher, um Anschluss zu finden und habe sogar meine zukünftige Ehefrau hier kennengelernt." Einen Tisch weiter sitzen Roman, Igor, Sergej und Viktor, die vor beinahe drei Jahren aus der Ukraine gekommen sind. Die loben das abwechslungsreiche Essen, außerdem die Möglichkeit, vor Ort Kontakte zu knüpfen: "Wir haben hier über Menschen, die in der Kirche arbeiten, Wohnungen vermittelt bekommen, Sergej auch eine Arbeit", erklärt Roman. (mau) +++