Heimspiel am Samstag

"Glauben zurückerobert": SGB vor der Kickers-Partie wieder im Kampfmodus

Der Blick geht nach vorn: SGB-Coach Daniyel Cimen sagt den Kickers den Kampf an.
Archivfotos: Martin Engel

19.04.2025 / FULDA - Es wirkt wie ein kleiner Befreiungsschlag – und doch steckt mehr dahinter. Nach einer schwierigen Phase, in der die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz Woche für Woche Rückschläge einstecken musste, zeigt die Formkurve endlich wieder nach oben. Am Samstag (14 Uhr) wartet mit den Stuttgarter Kickers zwar der nächste schwere Brocken, doch die Stimmung ist eine andere. Hoffnung, Mut – und vor allem: Stabilität.



Zwei Spiele, vier Punkte, kein Gegentor: Die Bilanz der letzten beiden Wochen liest sich deutlich besser als noch im März. Das 1:0 gegen den SC Freiburg II war der erste Schritt, das 0:0 in Trier die Bestätigung. "Wir haben uns auf jeden Fall defensiv stabilisiert", sagt Trainer Daniyel Cimen – und ergänzt mit Blick auf den neuen Defensivverbund: "Wenn sich keiner herausnimmt – im Spiel gegen den Ball – dann ist es unheimlich schwer, gegen uns ein Tor zu schießen."

Doch am Samstag kommt mit den Stuttgarter Kickers eine Mannschaft nach Osthessen, die zu den individuell stärksten der Liga zählt – und aktuell auch formstabil auftritt. Platz fünf, 49 Punkte, breites Kreuz: Die Kickers reisen als Favorit an. "Der Gegner kann befreit aufspielen. Wenn so eine Mannschaft mit der nötigen Lockerheit in den Flow hineinkommt, dann kann es sehr gefährlich werden", warnt Cimen. Umso wichtiger sei es, das Tempo früh zu bestimmen und den Gästen keinen Rhythmus zu lassen. Tabellarisch trennen die beiden Teams 13 Punkte – Barockstadt steht mit 36 Zählern auf Rang 12. Doch der Blick geht nicht nur nach hinten, sondern in beide Richtungen. "Wir müssen eine gute Balance finden", sagt Cimen: "Die Möglichkeiten, die wir bekommen, müssen wir nutzen. Wir müssen sehr effektiv sein."

Glaube, Gespräche, Körpersprache: Die Barockstadt ist zurück

Personell gibt es Licht und Schatten. Sebastian Schmitt und Abwehrchef Marius Grösch sind zurück im Kader, auch Keanu Kraft hat die Woche voll mittrainiert. Fraglich bleibt hingegen der Einsatz von Flügelflitzer Marius Köhl. Und auch hinter Moritz Dittmann, Max Lindemann und Nils Fischer stehen Fragezeichen. Die medizinische Abteilung hat noch Arbeit vor sich.

Trotz allem: Die Atmosphäre rund um die SGB wirkt gelöster, der interne Zusammenhalt spürbar. "Wir haben uns den Glauben zurückerobert. Das Vertrauen in die Mannschaft ist wieder da – jeder glaubt wieder an seine Fähigkeiten", betont Cimen. In zahlreichen Einzelgesprächen habe man an mentaler Stärke gearbeitet – und diese zeigt sich nun auf dem Platz. Die Defensive greift, die Körpersprache passt. Gegen die Kickers soll der nächste Schritt folgen. Es wird ein echtes Prüfstein-Spiel. Doch wer die Barockstadt zuletzt gesehen hat, weiß: Dieses Team kann wieder ein Feuer entfachen. (Constantin Butler) +++

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