Champions League
BVB verpasst Wunder - «Die Mannschaft lebt»
Fotos (2): Federico Gambarini/dpa
16.04.2025 / DORTMUND -
Die Last des Hinspiels war zur schwer für Borussia Dortmund: Der BVB verabschiedet sich aber mit einem Ausrufezeichen aus der Champions League. Das 3:1 gegen Barça gibt Kraft für den Liga-Endspurt.
Die Fans feierten ihren BVB, die Profis bejubelten einen Prestigesieg für die Moral. Das Wunder von Dortmund blieb zwar aus, doch nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Barcelona bestand Borussia Dortmund den Charaktertest trotz des Ausscheidens. Das verheerende 0:4 aus dem Hinspiel vor einer Woche konnte die Mannschaft von Trainer Niko Kovac aber nicht mehr wettmachen.
«Ich bin stolz auf unsere Leistung. Wir haben gezeigt, was wir können. Aber es ist schade, dass unser Weg vorbei ist», sagte der überragende Serhou Guirassy, der wie entfesselt spielte und mit einem Dreierpack (11. Minute, Foulelfmeter/49./76.) den Katalanen die erste Niederlage in diesem Jahr zufügen konnte.
BVB zurück zur Dreierkette und deutlich stärker
Sechs Tage nach dem desaströsen Auftritt in Barcelona nach indiskutabler Defensivleistung setzte Kovac im Rückspiel wieder auf die in der Bundesliga erprobte Dreierkette. In Kapitän Emre Can, der wegen muskulärer Probleme im Adduktorenbereich eine Pause erhielt, fehlte indes neben dem schwer verletzten Nico Schlotterbeck ein weiterer Fixpunkt.Anders als im Hinspiel fand der BVB diesmal die Lücken in der bekanntermaßen anfälligen Abwehr der Katalanen. Dabei half auch die Wucht der 81.365 Zuschauer. Das Stadion war angesichts der fulminanten Starts sofort da und trieb den BVB nach vorne.
Auch aus dem Mittelfeld kamen diesmal wesentlich mehr Impulse, obwohl in Carney Chukwuemeka ein weiterer fest eingeplanter Startelf-Akteur kurzfristig ausgefallen war. Die Leihgabe vom FC Chelsea erlitt nach Clubangaben einen Schlag auf den Oberschenkel.
Kovac lässt Brandt auf der Bank
Trotzdem verzichtete Kovac diesmal aber auf Julian Brandt, der sich seit Monaten im Formtief befindet. «Jule spielt nicht, weil er in letzter Zeit sehr viel gespielt hat», begründete Kovac dies vor dem Spiel bei Amazon Prime und wechselte Brandt erst in der Schlussphase ein.Auf der Gegenseite blieb Wunderkind Lamine Yamal wirkungslos und musste früh in der zweiten Halbzeit vom Feld. Auch, weil Bensebaini, der im Hinspiel noch einen schwarzen Tag erwischt hatte, diesmal in der Dreierkette kaum wiederzuerkennen war. Daran änderte auch das unglückliche Eigentor des Algeriers nichts.
Auch nach der Pause kam der BVB wieder mit Dampf aus der Kabine. Wieder gelang ein schneller Treffer durch Guirassy, wieder war das Stadion da. Dies hielt diesmal aber nur fünf Minuten, dann traf Bensebaini ins eigene Netz und der Schwung war erstmal wieder dahin - bis Guirassys drittes Tor den Schlussspurt einläutete. (Carsten Lappe/dpa) +++
Foto: Bernd Thissen/dpa