Unterstützung vom Bürgermeister

Neuer Kunstrasenplatz für Schlüchterner Vereine?

Die Fußballvereine in Schlüchtern und Umgebung können sich schon bald über einen neuen Kunstrasenplatz in der Region freuen. Ein solches Projekt steht nun jedenfalls in den Startlöchern.
Foto: Janosch Hensel

19.04.2025 / SCHLÜCHTERN - Die Fußballvereine in Schlüchtern und Umgebung können sich vielleicht schon bald über einen neuen Kunstrasenplatz in der Region freuen. Ein solches Projekt steht nun jedenfalls in den Startlöchern.



Vor allem in den Wintermonaten sind die Rasenplätze in der Region witterungsbedingt teilweise unbespielbar und bereiten so den Vereinsverantwortlichen immer wieder Kopfzerbrechen. Die einfachste und zugleich naheliegendste Lösung ist das Ausweichen auf einen Kunstrasenplatz. Ein solcher existiert in Schlüchtern bislang nicht. Geht es nach Bernd Leipold, Vorstandsmitglied des SV Breitenbach, könnte sich dies jedoch bald ändern.

Sportplatz ist stark sanierungsbedürftig

"Von Schlüchtern aus gesehen hat man eigentlich nur die Möglichkeit, auf die Kunstrasenplätze in Freiensteinau oder Fischborn auszuweichen. Das ist jedoch mit steigenden Zeit- und Kostenaufwänden verbunden", erklärt Bernd Leipold den Ursprung der Idee: "Mit einem eigenen Kunstrasen in der Nähe könnte man darauf verzichten." Aus diesem Grund habe er sich auch bereits mit den Schlüchterner Vereinen in Verbindung gesetzt und sogar bereits konkrete Vorschläge unterbreitet. "Wir streben an, dass der neue Kunstrasen in Breitenbach entsteht. Natürlich ist die Standortfrage aber noch nicht abschließend geklärt", betont Leipold und erläutert den Hintergrund dieses Vorhabens: "Unser Sportplatz ist stark sanierungsbedürftig. Im letzten Jahr mussten wir ihn beispielsweise wegen Maulwürfen und Problemen mit der Bewässerung vorübergehend komplett sperren."

Kosten von etwa 500.000 Euro

So wolle der SV Breitenbach zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits die Kosten einer Sportplatzsanierung einsparen, andererseits einen Mehrwert für die komplette Region schaffen. Und auch die Vorteile des Standortes Breitenbach erklärt der Koordinator Seniorenfußball des SVB: "Wir müssten mit Kosten von circa 500.000 Euro rechnen. Ich war mit anderen Vereinen schon im Austausch, dort würden sich die Kosten teilweise auf über eine Million Euro belaufen. Grund dafür ist beispielsweise fehlende Infrastruktur wie Kabinen etc., was in Breitenbach bereits vorhanden ist."

Nach der anstehenden, finalen Abstimmung mit den umliegenden Vereinen sei der nächste Schritt nun ein entsprechender Antrag im Magistrat, wie Leipold erklärt. Dort sei vor circa vier Jahren bereits einmal über ein solches Projekt gesprochen worden, weiterverfolgt wurde dieses Vorhaben jedoch seither nicht. Einem entsprechenden Antrag über Bereitstellung finanzieller Mittel für die Planung eines Kunstrasenplatzes wurde von den Stadtverordneten aber bereits zugestimmt, im Haushalt des Jahres 2022 waren für ein solches Projekt 400.000 Euro eingestellt. Prominente Unterstützung kommt darüber hinaus auch von oberster Stelle aus der Politik. "Unser Bürgermeister hat uns bereits bei der letzten Bürgerversammlung gebeten, das Projekt weiter voranzutreiben", berichtet Leipold über einen Austausch mit Bürgermeister Matthias Möller (parteilos).

Zuversicht für die Zukunft

Noch steckt das Vorhaben Kunstrasen für Schlüchtern also noch in den Kinderschuhen. Dennoch hat sich Bernd Leipold bereits mit einigen tiefergehenden Details auseinandergesetzt, etwa aus welchem Material der neue "wassersparende Allwettersportplatz", wie ihn Leipold gerne nennt, bestehen soll oder welche Firmen für den Auftrag infrage kämen. "Das umweltschädliche Granulat ist ja mittlerweile verboten, aus Kostengründen wird gerne auf Sand als Verfüllung zurückgegriffen. Hier besteht aber aus meiner Sicht eine erhöhte Verletzungsgefahr." Daher habe er bereits eine favorisierte Variante, die gänzlich ohne Verfüllung auskommt. "Die Schweizer Firma XL-Turf bietet einen solchen Kunstrasen an. Die Plätze in Freiensteinau oder auch Künzell beispielsweise wurden auch von XL-Turf verlegt und dienen hier als Referenzobjekte, da sie ebenfalls ohne Verfüllung auskommen." Diese Variante sei zwar etwas teurer, aufgrund der angebotenen Qualität aber die favorisierte Lösung. Und obwohl das Projekt noch in den Startlöchern steht, können die Schlüchterner Vereine zumindest mit Zuversicht in die Zukunft blicken, wenn es um einen neuen Kunstrasen für die Region geht. (jh) +++

X