"Klar denken, fair streiten"
Vier hessische Schüler qualifizieren sich beim Landesfinale "Jugend debattiert"
Fotos: Stefan Daub/Hessischer Landtag
03.04.2025 / REGION/WIESBADEN - Sowohl in der Politik als auch im gesellschaftlichen Diskurs überzeugt, wer die eigene Meinung klar zum Ausdruck bringt und die andere Seite kritisch hinterfragt, ohne sie herabzuwürdigen. Aus diesem Grund betonen die Initiatoren von Jugend debattiert: "Für eine lebendige Demokratie sind fundierte, sachliche Streitgespräche unerlässlich."
Wie schon in den vergangenen Jahren wurde das Landesfinale im Plenarsaal des Hessischen Landtages in Wiesbaden ausgetragen. Ausgerichtet wurde es in Kooperation zwischen dem Hessischen Landtag, dem Hessischen Kultusministerium, der Hertie-Stiftung und dem Hessischen Rundfunk als Medienpartner. YOU FM-Moderator Noel Schmidt führte auch in diesem Jahr durch die Veranstaltung.
"Kernkompetenzen demokratischer Meinungsbildung"
Vor den rund 250 Besucherinnen und Besuchern sagte Landtagspräsidentin Astrid Wallmann zur Eröffnung: "Seit über 20 Jahren fördert Jugend debattiert die Teilhabe junger Menschen am gesellschaftlichen und politischen Diskurs und leistet damit einen unschätzbar wertvollen Beitrag für unsere Demokratie. Bei dem bundesweiten Schülerwettbewerb werden Kernkompetenzen der demokratischen Meinungsbildung und Partizipation vermittelt: sich eingehend und aus unterschiedlichen Perspektiven mit einem Thema auseinanderzusetzen, miteinander in Dialog zu treten, einander zuzuhören und mit Inhalten und Argumenten zu überzeugen." Debattenthemen Sicherheit und Medien
Die Finaldebatte der Altersgruppe I (Jahrgänge 8 bis 10) befasste sich mit der Streitfrage, ob an ausgewählten Fernverkehrsbahnhöfen Sicherheitskontrollen wie am Flughafen durchgeführt werden sollen. Ella Milke, der die Pro-Position zugelost worden war, beeindruckte die Jury vor allem durch die sorgfältige Prüfung der Gegenargumente, die die Contra-Seite vorbrachte, während Lejla Sefo (Contra) durch ihr authentisches Auftreten überzeugte. Doch auch Bennet Floyd Weber und Sarah Ebert stellen unter Beweis, dass sie zu Recht an diesem Landesfinale teilnahmen.Als Auszeichnung für ihren Erfolg dürfen die jeweils Erst- und Zweitplatzierten des Landesfinales gemeinsam mit den Siegerinnen und Siegern der anderen Bundesländer an einem fünftägigen professionellen Rhetorik-Intensivtraining teilnehmen, das sie auf die Bundesfinaltage vorbereiten wird.
Jury mit eigener Debattenerfahrung
In den Jurys beider Debatten waren mit Alina Eckert, Justin Gesellchen, Maximilian Schon, Jakob Schwed und Annika Seuring ehemalige Landes- und Bundessiegerinnen und -sieger vertreten. Darüber hinaus gehörte Ute Wellstein, Leiterin des hr-Landtagsstudios, sowie die Projektlehrerin Frauke Stock zur Jury. Für die musikalische Begleitung sorgten das Orchester des Goethe-Gymnasiums Frankfurt unter der Leitung von Dr. Felix Steiner sowie Tilman Jerrentups Gesangsensemble "Frauenzimmer" der Diltheyschule Wiesbaden. Beschäftigte des Bereichs Politische Bildung des Hessischen Landtages informierten über verschiedene Bildungs- und Informationsangebote des Parlaments, und Dr. Christian Maatje stellte den "Creator Room" vor, das neue Medienkompetenz-Studio des Hessischen Rundfunks. (mis/pm) +++