"Das Dorf hält zusammen"
Der Tag danach: Großbrand weckt Erinnerung an Brände 1994 und 2008
Fotos: Moritz Pappert
04.04.2025 / RASDORF (RHÖN) - 500.000 Euro Schaden, zwei tote Schafe und 20 verendete Hühner: Das ist die traurige Bilanz des Großbrandes in Rasdorf-Setzelbach (Landkreis Fulda) am Mittwochmorgen. Die Rauchsäule war Kilometer weit zu sehen, Flammen schlugen aus dem Scheunendach. Einen Tag nach dem Feuer, als sich der Rauch gelegt hat, zeigt sich dann das Ausmaß: Die beiden Scheunen liegen in Schutt und Asche.
Im Ortskern, dort wo am Mittwoch noch 118 Einsatzkräfte der Feuerwehr gegen die Flammen kämpften, herrscht einen Tag später absolute Stille. Weniger hundert Meter von der Einsatzstelle entfernt liegen noch Teile der Solaranlage, die auf dem Scheunendach angebracht war. Ein paar Feuerwehrleute sitzen im Gerätehaus, das direkt gegenüber des Einsatzortes ist. In der Nacht haben sie Brandwache gehalten. Glücklicherweise ohne Zwischenfälle.
Die Wohnhäuser konnten gehalten werden
Auch einen Tag später ist die Arbeit für die Feuerwehr aber noch nicht beendet. Schläuche müssen ausgetauscht, Geräte geprüft und alles wieder bereit für einen möglichen nächsten Einsatz gemacht werden. Die Kameraden der Feuerwehr sind zufrieden mit ihrer Arbeit. Trotz der enormen Hitzeentwicklung und der engen Bebauung im Dorf konnten die Wohnhäuser gehalten werden. "Als der Einsatz kam, geht einem vieles durch den Kopf. Wenn man an die Einsatzstelle kommt, funktioniert man erstmal. Wichtig war zuerst, eine Wasserversorgung herzustellen", erklärt Gemeindebrandinspektor David Reinmold gegenüber OSTHESSEN|NEWS einen Tag später. Auf einer Länge von über 800 Metern musste die Wasserversorgung aus einem Bach hergestellt werden. Die Hydraten haben lange nicht ausgereicht. Auch ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen wurde eingerichtet. Ein Sattelzug hat zusätzlich 28.000 Liter Wasser gebracht.
Erinnerungen an zwei verheerende Brände
Ein kleines erfreuliches Ereignis haben die Einsatzkräfte dann gehabt, als das Feuer gelöscht war. Drei Hühner saßen in der Nähe des Brandherdes auf ihren Eiern und brüteten - sie blieben unversehrt.Der Brand am Mittwoch weckte Erinnerungen an zwei verheerende Feuer in den letzten Jahrzehnten. Auch hier brannten jeweils zwei Scheunen. Sowohl im Juni 1994, als auch im Oktober 2008. Alle Großbrände waren im Ortskern von Setzelbach. Alle nur wenige hundert Meter voneinander entfernt.