Im Foyer des Klinikums

Einmal selbst operieren: DaVinci-OP-Roboter zum Ausprobieren

Das Klinikum Fulda hat sich einen neuen "DaVinci X" Operations-Roboter angeschafft. Am Dienstag durften Interessierte im Klinikum Fulda selbst einmal Hand anlegen
Fotos: Maurice Schumacher

03.04.2025 / FULDA - Das Klinikum Fulda hat sich einen neuen "DaVinci X" Operations-Roboter angeschafft! Aber was ist das überhaupt? Um diese Frage zu beantworten, wurden die zwei Roboter am Dienstagmorgen im Foyer des Maximalversorgers ausgestellt. Wer wollte, konnte sich selbst an den Maschinen ausprobieren und in die Rolle eines Chirurgen schlüpfen.

An der Steuerkonsole Platz nehmen, die präzisen Roboterarme selbst bewegen und los geht die Operation. So zumindest beim Aktionstag des Klinikums Fulda. Hier konnten sich interessierte Bürger einmal selbst ein Bild von dem hochmodernen Roboter machen. Trotz des Namen "Roboters" musste aber selbst Hand angelegt werden.



Kleine Bändchen mussten auf Zäpfchen platziert - die Farben der Bändchen jeweils denen der Zäpfchen zugeordnet werden. Hört sich einfach an, bedarf aber viel Fingerspitzengefühl und Konzentration. Auf einem großen Bildschirm konnte die "OP" mitverfolgt werden. An der Steuerkonsole selbst konnte durch ein hochauflösenden 3D-Bildgebungssystem außerdem die eigene Arbeit mitverfolgt werden. Besonders beeindruckend hier: die Vergrößerung des Modells.

"Der Roboter ist eine Revolution"

Für Gäste eine nette Spielerei, für die Ärzte, die mit diesen Robotern arbeiten, eine bahnbrechende Erfindung und Unterstützung. "Die roboterassistierte Chirurgie wird immer wichtiger. Immer mehr Operationen werden mit dem DaVinci-Roboter ausgeführt. Die Vorteile sind unter anderem, dass die Eingriffe schonender sind und es eine schnellere Genesung gibt", erklärte Priv.-Doz. Dr. Thomas Menzel, Sprecher des Vorstands des Klinikums Fulda.

Die Investition in einen zweiten "DaVinci"-OP-Roboter ermöglicht es dem Klinikum Fulda nun, diese fortschrittliche Technologie auch Patientinnen und Patienten der Frauenklinik sowie der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie zugänglich zu machen. "Als Chirurg finde ich, dass das eine Revolution ist. Man kann den Roboter in vielen Bereichen anwenden", sagte Dr. Bora Kosan (Leiter der Abteilung für Thoraxchirurgie).

Auch Prof. Dr. Michael Schrauder (Direktor der Frauenklinik) ist von dem Roboter begeistert. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS erklärt er, wofür man ihn in der Frauenheilkunde verwenden kann. Dazu gehört zum Beispiel eine OP aufgrund von Endometriose oder Inkontinenz. Dabei wichtig: "Bei einer kurzen OP macht der Roboter aufgrund des Aufwandes bei den Vorbereitungen nicht so viel Sinn. Bei längeren OPs ist es mit ihm aber viel komfortabler."

Mehrere Vorteile durch den "DaVinci X"

Priv.-Doz. Dr. Achim Hellinger (Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie) sieht in der maschinellen Unterstützung drei entscheidende Vorteile. "Der erste Vorteil ist die Visualisierung. Durch einen exakten Zoom und die 3D-Kamera kann man viel exakter operieren. Der zweite Vorteil ist das Instrumentarium. Man hat einen Freiheitsgrad mehr als mit der Hand. Der dritte Vorteil ist die Software." Durch die Software wird ein mögliches Zittern der Hände der Chirurgen herausgefiltert. Sie sind bei OPs also ruhiger und präziser.

Mit der Anschaffung eines zweiten Operations-Roboters des Typs "DaVinci X" unterstreicht das Klinikum Fulda seinen Anspruch auf medizintechnologische Exzellenz und erweitert das Leistungsspektrum. Wer einen der Roboter ausprobieren möchte, hat damit noch bis zum Mittwochnachmittag, 16 Uhr, Zeit. (Katharina Geppert) +++

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