Gewerbesteuern und Emissionen fallen weg
Nach Umzug: Wie geht es mit dem Pappert-Areal weiter?
Das alte Pappert-Areal am Ortseingang von Poppenhausen
Fotos: Henrik Schmitt
04.04.2025 / POPPENHAUSEN (WAKU) -
Mitte März ist die Bäckerei Pappert mit Sack und Pack vom Stammsitz Poppenhausen in den Industriepark Rhön nach Eichenzell-Rönshausen gezogen, nicht zuletzt um mehr Platz und Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft zu haben. Das Areal samt Betriebsgebäude am Stammsitz soll veräußert werden - und sowohl die Gemeinde als auch Pappert selbst haben Wünsche, was die Nachnutzung betrifft.
Die Ansiedlung der Zentrale des Traditionsbetriebs zu Beginn der Neunzigerjahre an den Ortsrand war nur folgerichtig: 1928 war die Bäckerei Pappert in Poppenhausen gegründet worden, auf dem neuen Areal gab es vor allem sehr viel mehr Platz. Doch die rasante Entwicklung des Unternehmens erforderte eine wesentlich größere Lösung: Zwar war erst vor etwa acht Jahren für 5 Millionen Euro erweitert worden, durch die erhöhte Frequenz an Transportfahrzeugen und die Anlieferung der Rohstoffe war allerdings auch Konfliktpotenzial mit der Nachbarschaft entstanden.
Makler fürs Areal
"Es gab bei Pappert immer wieder Beschwerden, auch was die Emissionen betrifft. Deswegen wurde für das neue Backhaus ein Industriegebiet gesucht. Auch wenn vor Ort mehr Gelände zur Verfügung gestellt worden wäre - es wäre in naher Zukunft wieder problematisch geworden", erklärt Poppenhausens Bürgermeister Manfred Helfrich. Pappert hat für das Areal einen Makler mit der Vermittlung betraut, möchte sich aber zur Anzahl der bisherigen Interessenten und den eigenen Wünschen zur Nachnutzung nicht äußern. Helfrich dagegen wünscht sich vor allem, Arbeitsplätze für den ländlichen Raum zu sichern: Am Standort Poppenhausen gehen durch den Umzug 230 Arbeitsplätze verloren, 25 bis 30 der Mitarbeiter wohnen vor Ort.
"Es ist ein Verlust für unseren Wirtschaftsstandort, natürlich auch ein Verlust an Gewerbesteuern, wir reden hier über einen sechsstelligen Betrag - andererseits fallen auch die Emissionen weg. Wir würden uns ein Gewerbe mit begrenztem Fahrzeugverkehr und wenig Emissionen vor Ort wünschen, auch um die Nachbarschaft zu schonen. Es gab schon Anfragen von Produktionsgewerbe im Lebensmittelbereich, aber auch für Fertigungsstätten im Handwerk. Neben Nutzungskonzepten für den Handel wäre auch die Logistik eine Möglichkeit: DHL etwa hat angefragt, für ein regionales Zwischenlager. Vor allem die große Verladehalle könnte so gut genutzt werden", erklärt Helfrich. (mau) +++