OsthessenNews

Blutige Spur durch Hessen

Neue Hintergründe zur Bedrohung in Waldhessen: Spur führt zum Uber-Mord

In der Düsseldorfer Innenstadt wurde ein Mann in einem Uber erschossen. Die Spur der Tatverdächtigen führt nach Hessen.
In der Düsseldorfer Innenstadt wurde ein Mann in einem Uber erschossen. Die Spur der Tatverdächtigen führt nach Hessen.
Foto: picture alliance/dpa | Christoph Reichwein

28.03.2025 / FRIEDEWALD - Eine skrupellose Verbrecherbande zog eine blutige Spur durch Deutschland – bis sie in einem dramatischen SEK-Einsatz in Friedewald (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) gestoppt wurde. Erst erschossen sie kaltblütig einen 49-jährigen Mann in einem Uber-Fahrzeug in Düsseldorf. Zwei Wochen später schlugen sie erneut zu: In einem Waldstück bei Friedewald bedrohten sie einen 34-Jährigen mit einer Schusswaffe. Doch hier endete ihre Flucht. Spezialeinheiten nahmen die Verdächtigen in einem spektakulären Zugriff fest.



Die blutige Tat ereignete sich vor zwei Wochen vor einem Hotel im Düsseldorfer Bahnhofsviertel. Der 49-jährige Kameruner war von drei Personen abgepasst worden. Ein Streit, offenbar um Geld, eskalierte. Das Opfer flüchtete sich in einen Uber-Wagen, doch nach wenigen Metern stoppte das Auto an einer roten Ampel. Die Verfolger holten es zu Fuß ein, und einer der Männer feuerte durch die Seitenscheibe. Der 49-Jährige starb noch am Tatort, der Uber-Fahrer erlitt einen Schock. Ermittlungen ergaben, dass das Opfer bereits polizeibekannt war. Es gab Vorwürfe wegen Geldfälschung, illegalen Aufenthalts und Betrugs. Die Polizei vermutet, dass die Täter sich rächen wollten, weil sie von dem Mann betrogen wurden. Die Spur der Verdächtigen führte nach Hessen, wo sie zwei Wochen später erneut zuschlugen.

Verbrecher schlagen in Friedewald erneut zu

In der Nacht auf Dienstag bedrohte die Täterbande einen 34-Jährigen in einem Waldstück bei Friedewald mit einer Schusswaffe. Das Opfer blieb unverletzt. Es gelang ihm, in ein nahegelegenes Wohngebiet zu fliehen und Hilfe zu holen. Ein Anwohner alarmierte umgehend die Polizei.

Die Ermittler konnten die Verdächtigen in einem Gewerbegebiet westlich von Wetzlar lokalisieren. Am Dienstagmorgen schlugen Spezialeinheiten zu. Vier Personen wurden in einem Gebäude festgenommen. Darunter der mutmaßliche 23-jährige Todesschütze von Düsseldorf, der erheblichen Widerstand leistete und dabei leicht verletzt wurde. Auch ein 55-jähriger Mann, ein 20-jähriger Mann und eine 47-jährige Frau wurden in Gewahrsam genommen.

Verbindungen zwischen den Taten und Ermittlungen

Nach der Festnahme wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt, darunter zwei Schusswaffen und Munition. Ob eine davon die Tatwaffe aus Düsseldorf ist, wird derzeit untersucht. Gegen den 23-Jährigen wurde inzwischen Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Auch die 47-jährige Frau und der 55-jährige Mann wurden nach Düsseldorf überstellt. Der 20-jährige Mann wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder freigelassen. (Constantin Butler) +++

Die Festnahme der Personen erfolgte in Wetzlar in Mittelhessen.
Symbolfoto: ON/Henrik Schmitt