Verabschiedung in der Landeshauptstadt
Tarek Al-Wazir wechselt das Spielfeld: Vom Landtag in den Bundestag

Fotos: ON Archiv
26.03.2025 / WIESBADEN -
Tarek Al-Wazir wechselt das Spielfeld: Der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident der Grünen wechselt vom Landtag in den Bundestag. Am Mittwoch wurde er von seiner Fraktion im Hessischen Landtag in Wiesbaden verabschiedet.
In einer Pressemeldung der Grünen heißt es:
"30 Jahre - und kein bisschen leise: Seit seinen ersten Jahren als einer der jüngsten Abgeordneten des Hessischen Landtages bis hin zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen bzw. Landesentwicklung hat Tarek Al-Wazir die Geschicke Hessens entscheidend geprägt - mit Herz, Verstand und unermüdlichem Einsatz. Jetzt ist er Mitglied des neuen Bundestages, der sich gestern konstituiert hat: ‚Ich will die Sportart nicht wechseln, aber das Spielfeld‘ hat er seinen Wechsel von Wiesbaden nach Berlin begründet: Wir sagen Danke für beeindruckende drei Jahrzehnte und unzählige Erfolge.
Seine anfängliche Antriebsfeder ist heute so aktuell wie damals: Sein Kampf gegen Rechtspopulismus. Als Abgeordneter in der rot-grünen Koalition unter Ministerpräsident Hans Eichel setzt sich Tarek von 1995 bis 1999 vor allem für den Atomausstieg ein und findet seine ‚Lebensthemen‘: die Förderung der Erneuerbaren Energien in Hessen und des Öffentlichen Nahverkehrs. Beides zieht sich wie ein roter Faden durch seine gesamte politische Tätigkeit.
Erfinder des Wortes ‚Ausschlusserities‘
Das Scheitern einer von den Linken tolerierten rot-grünen Minderheitsregierung unter Andrea Ypsilanti lassen Tarek als damaligen Fraktionsvorsitzenden einen Kurs einschlagen, der noch stärker auf die Eigenständigkeit und eine breite Bündnisfähigkeit der GRÜNEN setzt. Er ist der Erfinder des Wortes ‚Ausschlusserities‘ in Bezug auf Koalition, hat sich gegen eben diese gewandt und ist immer für Gespräche unter Demokraten offen. Auch wenn es 2008 mit dem Regieren noch nicht geklappt hat, ist ein entscheidender Erfolg Tareks das anschließende Ergebnis bei der vorgezogenen Landtagswahl: 2009 können wir GRÜNE unser Ergebnis fast verdoppeln, von 7,5 auf 13,7 Prozent. Mit langem Atem, bewusster strategischer Positionierung und pragmatischen Konzepten hat Tarek entscheidend dazu beigetragen und uns GRÜNE als eigenständige Kraft etabliert.Stellvertretender Ministerpräsident
Während der Flüchtlingskrise 2015 und der Corona-Pandemie hat Tarek gemeinsam mit dem damaligen Ministerpräsident Volker Bouffier und dem gesamten schwarz-grünen Kabinett Hessen gut durch sehr herausfordernde Zeiten geführt.Tarek ist der geistige Vater der ersten schwarz-grünen Koalition in einem Flächenland und hat diese zehn Jahre erfolgreich als stellvertretender Ministerpräsident gestaltet. In dieser Rolle haben ihm seine Bodenständigkeit und seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, großen Respekt und Anerkennung weit über alle Parteigrenzen hinweg eingebracht. Er wurde zum beliebtesten Politiker Hessens, der mit dafür sorgte, dass die Koalition zum Ärger der Opposition stets effektiv und frei von öffentlich ausgetragenem Streit regierte.