OsthessenNews

Sympathieträger der Hessischen Rhön

Ranger setzen sich seit über 30 Jahren für Erhalt der Kulturlandschaft ein

Das aktuelle Team der Ranger in der Hessischen Rhön. Von links: David Schmitt, Joachim Walter, Michael Müller, Arnold Will, Sascha Heres, Hubert Stumpf, Jan Knittel. Das aktuelle Team der Ranger in der Hessischen Rhön. Von links: David Schmitt, Joachim Walter, Michael Müller, Arnold Will, Sascha Heres, Hubert Stumpf, Jan Knittel.
Fotos: Lea Hohmann

27.03.2025 / RHÖN - Sie sind Hüter der Landschaft, Vermittler zwischen Mensch und Natur, Beobachter von Pflanzen und Tieren, Kenner jedes Berges, jedes Waldes und jeder Wiese: Seit nunmehr 30 Jahren sind die Ranger im hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön unterwegs, um die Schönheit und den Wert dieser besonderen Region zu bewahren. Zum Jubiläum wurde ihre wertvolle Arbeit nun mit einer Feierstunde im Gasthof Hohmann in Hilders gewürdigt. Gemeinsam mit Landrat Bernd Woide, ehemaligen Wegbegleitern und Unterstützern blickten die Ranger auf drei Jahrzehnte voller Herausforderungen, Erfolge und unermüdlichem Einsatz zurück.


Vom Schutzgebietsaufseher zum Umweltbotschafter

Als 1994 die ersten Rangerstellen in Hessen eingerichtet wurden, lag der Fokus vor allem auf der Überwachung der Schutzgebiete. Doch schnell wurde klar: Naturschutz bedeutet mehr als nur Kontrolle. Die Ranger wurden zu Vermittlern, die ihr Wissen weitergeben, Menschen für die Natur begeistern und ein Bewusstsein für die Rhön als einzigartiges "Land der offenen Fernen" schaffen.

Michael Müller, einer der ersten Ranger in der Rhön, erinnert sich noch gut an seine Anfänge als sogenannter "Naturschutzwart": "Wir starteten mit dem Schutz der Gebiete – bald merkten wir, wie wichtig es ist, die Menschen mit einzubeziehen. Also begannen wir, unser Wissen weiterzugeben, Schulungen anzubieten und Umweltbildung beziehungsweise Bildung für nachhaltige Entwicklung zum festen Bestandteil unserer Arbeit zu machen."

In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Beruf grundlegend gewandelt. Heute stehen vor allem nachhaltige Bildungsprogramme im Fokus, die nicht nur einmalige Erlebnisse schaffen, sondern langfristige Verbindungen zwischen Mensch und Natur aufbauen. Programme wie Junior Ranger, Senior Ranger, Biosphären-Schulen und -Kitas sorgen dafür, dass sich bereits Kinder mit der Umwelt auseinandersetzen – denn nur was man kennt, kann man schützen.

Doch Müller beobachtet auch eine Entwicklung mit Sorge: "Früher haben Kinder ihre Nachmittage draußen verbracht, heute sind sie oft in digitalen Welten unterwegs. Die Naturverbundenheit hat abgenommen – das spüren wir auch bei unseren Führungen." Gleichzeitig gibt es viele junge Menschen, die sich für den Naturschutz begeistern und aktiv mitwirken. Gerade hier zeigen sich die Erfolge der Rangerarbeit: Durch ihre Begeisterung und ihren Einsatz inspirieren sie andere und schaffen ein Bewusstsein für die Verantwortung gegenüber der Umwelt.

Grenzenlose Zusammenarbeit für die Natur

Besonders hebt Müller die enge Zusammenarbeit mit Bayern und Thüringen hervor: "Seit jeher ziehen wir über Ländergrenzen hinweg an einem Strang." Auch die Kooperation mit Naturschutzverbänden sei ein essenzieller Bestandteil ihrer Arbeit. "Ohne das Biosphärenreservat wären viele Projekte nicht möglich gewesen – etwa der Erhalt der wertvollen Kalkmagerrasen und Bergmähwiesen, die zu den artenreichsten Lebensräumen Europas zählen", so Müller.

Hüter der Rhön – heute und in Zukunft

Heute besteht das Team der hessischen Rhön-Ranger aus sieben engagierten Fachkräften, die in der Region einen hohen Bekanntheitsgrad genießen. Sie sind nicht nur Ansprechpartner, sondern auch Sympathieträger und "Aushängeschild" der Hessischen Verwaltungsstelle.

Zum Jubiläum wurde dies besonders gewürdigt. Landrat Bernd Woide fand klare Worte: "Unsere Ranger sind unersetzliche Botschafter der Natur. Mit Fachwissen und Herzblut schaffen sie es, Menschen für den Schutz und den Erhalt unserer einzigartigen Landschaft zu begeistern."

Mit dieser Feierstunde ging der Blick nicht nur zurück, sondern auch nach vorne: Die Herausforderungen im Naturschutz bleiben groß, doch mit einem starken Team und der Unterstützung der Region sind die Ranger bestens aufgestellt, um ihre wertvolle Arbeit fortzuführen. Denn eines ist sicher: Die Rhön braucht ihre Hüter – heute, morgen und für viele Generationen nach uns. (mp/ pm) +++