400, 500, 600

Im Blick – FinanzExperten der VR Bank HessenLand informieren

Welchen Einfluss hat das geopolitische Geschehen auf Aktien und Goldpreise? Eine Analyse der VR Bank HessenLand eG.
Grafik: VR Bank HessenLand eG

12.03.2025 / ANZEIGE - 400, 500, 600 – große Zahlen prägen aktuell die Nachrichtenlage im Land. Zudem scheint sich eine Annäherung beim Rohstoffabkommen anzubahnen, ein großes Finanzpaket könnte geschnürt werden und damit verbunden bekommen die Unternehmen frische Aussichten auf neue Aufträge. Die Politik treibt die Märkte, was aktuell zu hoher Volatilität führt. Grund genug, diese Themen in der aktuellen Ausgabe von "Im Blick" genauer zu betrachten.



Aber schauen wir zuerst auf den Jahresstart 2025, denn Anfang März darf schon ein Blick auf die Entwicklung unserer Aktienmärkte erlaubt sein. Zu Beginn des Jahres zeigten sich die US-Aktienwerte sehr verhalten, was auf die Werte Europas nicht zutrifft. Viele europäische Titel haben Mitte Februar bereits ihr Vorjahresergebnis erreicht und dieses sogar noch übertroffen. Der Leitindex im Euroraum (Euro Stoxx 50) kann einen Punktezuwachs von zirka 600 Punkten per Monatsanfang März registrieren.

Lenken wir unseren Blick auf den globalen Rentenmarkt und die Perspektiven am Zinsmarkt. Kürzliche Aussagen zur Geldpolitik der EZB haben für Bewegung am Kapitalmarkt gesorgt. EZB-Mitglied Isabel Schnabel hatte erklärt, dass eine optionale Zinssenkungspause der Notenbank angedacht werden müsse. Vorstellbar wäre auch, dass der Zinssenkungszyklus sogar gestoppt werden könnte. Seitens der EZB stellt sich die Frage, ob die aktuelle Geldpolitik noch restriktiv ist. Der Einlagensatz liegt aktuell bei 2,75 Prozent. Welche Auswirkungen solche Ansprachen mit sich bringen, zeigte die sofortige Reaktion an dem Deutschen Leitindex DAX 40, welcher schwächer tendierte und mit einem Minus aus dem Handel ging. Ein Entzug der Sicherheitsgarantien für Europa durch die US-Regierung hatte ebenfalls großen Anteil an den Kursbewegungen.

Gegenwärtig sehen und erwarten wir keine Veränderung des EZB-Kurses in puncto Zinssenkung. Eine Mehrheit im EZB-Rat dürfte auch weiterhin für Zinssenkungen stehen, was unsere Prognose auf ein Zielniveau des Einlagensatzes von 1,75 Prozent zum Jahresende bestätigen sollte. Experten halten es aber durchaus für möglich, dass ein neuer gemeinsamer Fonds für Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben durch die EU-Kommission geschaffen werden könnte.

Betrachten wir nun die aktuellen Ereignisse am Kapitalmarkt: US-Präsident Trump hat einen vorübergehenden Stopp der Militärhilfe für die Ukraine angeordnet. Dieser werde erst aufgehoben, wenn es seitens der Ukraine eine ausreichende Bereitschaft zum Frieden gebe, so Trump. Seinem Versprechen, den Krieg schnell zu beenden, bleibt er treu, auch wenn sich die beteiligten Personen die Frage stellen dürften, ob dies so zu erwarten war. An dem Thema "Zoll" hält der Präsident der USA weiterhin fest und verfolgt sein erklärtes Ziel energisch. In erster Instanz ordnete Präsident Trump Zollbeschlüsse für die Länder Kanada und Mexiko an. Wenige Tage später wurden diesen bereits ein erster Aufschub gewährt. Die kanadische Regierung hatte mit einer Gegenreaktion nicht lange auf sich warten lassen und Zölle auf Produkte im Wert von 30 Mrd. CAD und weiteren 125 Mrd. angekündigt.

Auch gegenüber China bleibt sich Trump treu und erhöht den bereits bestehenden Zoll auf chinesische Produkte um weitere 10 Prozent auf dann geltende 20 Prozent. Die passende Reaktion hat China bereits geliefert. Das Reich der Mitte erhebt nunmehr Zölle auf US-Waren in Höhe von 15 Prozent. Einige ausgewählte Lebensmittel werden allerdings lediglich mit einem Zoll in Höhe von 10 Prozent versehen. Marktreaktionen und Kursbewegungen sind die Folge, allerdings wird Donald Trump bereits frühzeitig aufgezeigt, dass weitgehende Verhandlungen mit den jeweiligen Staaten nötig sein werden, da das Thema Import in den USA eine wichtige Rolle spielt.

Ein weiteres Thema ist ebenfalls im vollen Fokus der Marktteilnehmer: die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD. Themenfelder wie die Aufstockung des Sondervermögens für die Bundeswehr und die geplante Schaffung eines weiteren Sondervermögens für die Infrastruktur Deutschlands sorgen für viel Diskussion. Die Zahlen, die aktuell im Raum stehen, scheinen von biblischem Ausmaß zu sein. Einige führende Ökonomen hatten angeregt, die Sondervermögen mit 400 Milliarden Euro beziehungsweise 500 Milliarden Euro zusätzlich auszustatten. (Zur Einordnung: Die jährliche Wirtschaftsleistung Deutschlands betrug zuletzt rund 4,3 Billionen Euro. Mit Blick auf die Wirtschaft wirken die geplanten Sondervermögen wie gewaltige Konjunktur- und Investitionsprogramme.) Wie aber sollen die Sondervermögen dargestellt werden? Sie sind fast ausschließlich kreditfinanziert, was dazu führen sollte, dass eine regelrechte Sintflut an neuen deutschen Bundesanleihen den Markt überschwemmt. Dies führt zwangsläufig zu der Frage, ob eine derartige Menge an neuen Bonds so einfach verkraftet werden kann. Die Antwort fällt klar aus: Da die Bonität Deutschlands als erstklassig gilt, sollte der Käufermarkt zu diesem Thema positiv gestimmt sein.

Der Devisenkurs EUR-USD hat die Nachrichten des vergangenen Wochenendes positiv aufgenommen. Die Hoffnung auf Friedensverhandlungen in der Ukraine spielen dabei eine wesentliche Rolle. Die bereits genannten Themenfelder zum Ausbau der Infrastruktur als auch der Verteidigung tragen ebenfalls maßgeblich bei. Das Resultat hieraus sind ein stärkerer Euro, aber auch steigende Bundrenditen. Vor dem Hintergrund einer leicht sinkenden Inflation im Euroraum überschreitet unser heimischer Aktienmarkt – der DAX40 - erstmals die 23.000-Punkte-Marke.

Aktuell stellen wir also fest, dass sich die Märkte in den Fängen des geopolitischen Einflusses befinden. Und so blicken wir am Ende unserer Kolumne noch auf einen immer wichtiger werdenden Wert, welcher in qualitativ gut aufgestellten Portfolios nie fehlen sollte: Gold. Das Edelmetall hat im Jahr 2024 einen starken Kurzuwachs erfahren, was sich an den anhaltend hohen Käufen der Zentralbanken festmachen lässt. Weltweit belegen die USA die Spitzenposition mit Goldbeständen. Mit großem Abstand folgen Deutschland, Italien, Frankreich und Russland. Zudem sind weitere geopolitische Spannungen zu erwarten, was einen Einfluss auf die Entwicklung des Goldpreises haben dürfte.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Gewinnprognosen auf der Aktienseite weiterhin gutes Potenzial aufweisen, allerdings spielt hierbei eine genaue Betrachtung der Sektoren und Einzeltitel die entscheidende Rolle. Gerade das Thema "Infrastruktur" ist in unseren Augen sehr interessant, da es durch die in Aussicht gestellten Maßnahmen eine sinnvolle Investitionsmöglichkeit darstellen kann. Mit Blick auf das Edelmetall Gold kann eine qualitativ gut diversifizierte Vermögensstrategie sinnvoll ergänzt werden. Für einen Einstieg ist es nie zu spät, was sich auch durch unsere Prognose von 3.100 USD je Unze zum Jahresende 2025 bestätigen sollte.

Goldrichtig anlegen VR Bank HessenLand eG

Infrastruktur-Investments VR Bank HessenLand eG

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