Ein Original hat sich verabschiedet!

Gastwirt, Chefkoch, SV-Präsident, Menschenfreund: Karl-Heinz Ebert (62) ist tot

Karl-Heinz Ebert, der langjährige Wirt vom Gasthof Deutsches Haus und Präsident vom Sportverein SV Neuhof, ist tot. Er starb plötzlich und unerwartet am Sonntag (9. März) in seinem Heimatort Neuhof.
Archivfotos: O|N/Carina Jirsch

11.03.2025 / NEUHOF - Die Kaligemeinde Neuhof ist in Schockstarre! Karl-Heinz Ebert, der langjährige Wirt vom Gasthof Deutsches Haus und Präsident vom Sportverein SV Neuhof, ist tot. Er starb plötzlich und unerwartet am Sonntag (9. März) in seinem Heimatort Neuhof. "Kalle" wurde nur 62 Jahre alt. Familie, Weggefährten und Freunde sind fassungslos und unendlich traurig.



Karl-Heinz Ebert war ein Macher. Er war nicht nur der Chef in fünfter Generation vom traditionsreichen Gasthof Ebert, den er zum Jahreswechsel 2020/2021 an einen neuen Pächter übergeben hat, sondern er war auch ein Spitzenkoch für traditionelle deutsche Küche und Hausmannskost. Dabei lag der Fokus immer auf Regionalität und Frische. Besonders bekannt: Karl-Heinz' Schnitzel.

Nach seiner Lehre im Parkhotel Kolpinghaus in Fulda übernahm er 1992 den Gasthof Deutsches Haus und stieg in den Familienbetrieb voll ein. Immer an seiner Seite: Mutter Maria († 2022 im Alter von 83 Jahren), die bis zu ihrem 80. Lebensjahr noch täglich im Gasthof ihren Charme versprühte und ihre Gäste samt Gewohnheiten wie ihre Westentasche kannte, und Ehefrau Katja, für deren Eroberung sich der junge Koch – wie er selbst einmal in einem Interview mit OSTHESSEN|NEWS sagte – "richtig ins Zeug legte".

Liebenswerter Gastwirt und Brückenbauer

Auch wenn er den Gasthof abgegeben hat, dachte Karl-Heinz Ebert keineswegs an Ruhestand und Füße hochlegen. Das Catering blieb sein Hauptgeschäft. Ob für Kali+Salz, die Messe RETTmobil oder für Festveranstaltungen und Jubiläen - "der Karl-Heinz macht das", hörte man immer wieder. Er hatte ein kleines, feines Team um sich herum und auch die Familie half oft mit. Neuestes Projekt sollte ein Imbiss nahe der A66-Ausfahrt Neuhof-Nord im Gewerbegebiet werden. "Big Charly" hatte er dieses Vorhaben, zu dessen Eröffnung es unter seiner Regie nicht mehr gekommen ist, getauft. Vor allem in den letzten Wochen hatte er noch viel Energie in "Big Charly" gesteckt. Er sprach besonders mit Freunden gerne darüber und schwärmte immer wieder von seiner Speisekarte. "Das wird richtig schön."

Ebert war aber auch Brückenbauer. Er führte die Menschen zusammen, war sozial eingestellt und half den Schwachen unserer Gesellschaft. In Neuhof kannte ihn jeder. Sein Herzblut steckte er auch in den SV Neuhof, führte den Verein als Gesamtvorsitzender auch durch stürmische Zeiten. Fokus war der Fußball und so verging kaum ein Spieltag, an dem Karl-Heinz nicht mit seinem BMW X5 vorfuhr und aus dem Auto heraus zuschaute, auch wenn im Gasthof viel los war. Ein paar Minuten gingen immer. Er war Freund und Gönner. Das Vereinsleben war ihm sehr wichtig, so war er eng mit der Karnevalsgesellschaft Neuhof, dem Bergmannsverein oder auch dem Deutschen Roten Kreuz verbunden. Ob es überhaupt einen Verein gab, dem er nicht angehörte?

Karl-Heinz Ebert hinterlässt seine Ehefrau Katja, seine beiden Kinder Ann-Kathrin und Philipp sowie Schwiegersohn Florian und seinen Enkel Mika. Ein Neuhofer Original hat sich für immer verabschiedet. Ruhe in Frieden, lieber Karl-Heinz! Du warst nicht nur ein liebenswerter und hilfsbereiter Gastwirt, sondern auch ein guter und verlässlicher Freund Deiner Heimatgemeinde Neuhof! (Christian P. Stadtfeld) +++

X