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Handball-Bundesliga zur Primetime

Stimmungsvolles Ost-Derby: SC Magdeburg zeigt seine Extraklasse - Bilder

Der SC Magdeburg überrumpelte den ThSV Eisenach am Samstagabend in der Handball-Bundesliga beim 26:36-Auswärtssieg Der SC Magdeburg überrumpelte den ThSV Eisenach am Samstagabend in der Handball-Bundesliga beim 26:36-Auswärtssieg
Fotos: Hans-Hubertus Braune

09.03.2025 / EISENACH - Das 87. Derby zwischen dem ThSV Eisenach und dem SC Magdeburg wurde zu einer klaren Sache für den amtierenden deutschen Handballmeister und Champions League-Teilnehmer von der Börde. Magdeburg setzte am Samstagabend in der Werner Aßmann-Halle mit dem 36:26 (18:12)-Erfolg bei den Thüringern ein deutliches Ausrufezeichen an die Konkurrenz.



Mit dem Team von Trainer Bennet Wiegert ist in der Handball-Bundesliga weiter zu rechnen. Magdeburg ist derzeit zwar "nur" Tabellensechster, hat aber bis zu drei Spiele weniger ausgetragen und der Rückstand zum Spitzenreiter MT Melsungen beträgt nach Minuspunkten gerade mal noch ein Pünktchen. Entsprechend zufrieden zeigte sich der Magdeburger Coach in der Pressekonferenz am späten Samstagabend. "Ich bin schon stolz, was wir hier heute gemacht haben", sagte Wiegert, dem das Derby nach eigener Aussage "in die Wiege gelegt wurde".

Die ganze Woche schon sei das Spiel in Eisenach trotz des Champions League Spiels (Szeged, 31:24 für Magdeburg) am Mittwoch in Magdeburg allgegenwärtig. "Es ist weiterhin etwas ganz Besonders für Magdeburg, in Eisenach spielen zu können. Es hat eine große Tradition. Ich war natürlich auch motiviert und wollte mit meinen Jungs zeigen, welchen Weg wir gehen", sagte Weigert und lobte die einmalige Atmosphäre.

Seine Mannschaft agierte von der ersten Minute an hoch konzentriert und ließ sich auch von dem starken Beginn der Gastgeber nicht nervös machen. Die 2.800 Fans in der zum achten Mal in Folge ausverkauften Werner Aßmann-Halle machten schon vor dem Duell mächtig Rabatz, feierten zusammen ein Handball-Spektakel. "Magdeburg und Eisenach", skandierten die rund 200 mitgereisten Fans. Eine Fantrennung ist hier nicht notwendig, Hass und Häme, wie teils im Fußball, gab es zu keiner Sekunde. Was für eine schöne Gänsehaut-Atmosphäre.

Während die Magdeburger also einen gelungenen Handballabend zelebrierten, war Eisenachs Coach Misha Kaufmann verständlicherweise ein wenig angefressen: "Ich hasse es, zu verlieren", sagte der Schweizer nach der Partie. Seine Jungs leisteten sich einfach zu viele technische Fehler und verbauten sich so selbst einen besseren Spielverlauf. Magdeburg besitzt die Klasse und an diesem Abend die Konzentration, diese Einladungen konsequent anzunehmen und auszunutzen. Die Eisenacher 2:1-Führung wandelte sich zu einem 2:6.

"Wir haben das zeitweise sehr gut gemacht", sagte Kaufmann. Doch das Verhältnis technischer Fehler von 11:3 verbaute seinem Team, die Situationen, als sie näher dran schienen. Magdeburg baute die Führung Schritt für Schritt aus, blieb konsequent und ließ einfach nicht zu.

Beide Trainer sind indes froh, dass nun erstmal eine Länderspielpause ansteht. Für Eisenach geht es in knapp zwei Wochen zunächst mit dem Auswärtsspiel beim TVB Stuttgart weiter. Zum nächsten Heimspiel am 28. März 2025 gastieren die Rhein-Neckar Löwen in der Werner Aßmann-Halle.

Mehr als eine Randnotiz: "Ich bin heute unglaublich zufrieden mit den Schiedsrichtern. Ich fand, sie haben das geil gemacht", sagte der Trainer, dessen Team gerade mit zehn Toren Unterschied verloren hat. Klasse.

Statistik:

ThSV Eisenach: Spikic (7 Paraden/30 Gegentore), Heinevetter (ab 53., 1 Parade/6 Gegentore); Vistorop (2), Reichmuth (2), Capric, Hangstein (3), Attenhofer, Walz (1), Mengon (3), Grgic (10/2), Ende, Meyer, Donker (3), Kurch (1), Snajder (1), Saul

SC Magdeburg: Hernandez (7 Paraden/27 Gegentore), Portner (2 Tore, ab 49., 3 Paraden/9 Gegentore); Persson, Musche (9/1), Claar (9), Zechel (3), Pettersson, Serradilla Cuenca, Hornke (4), Hensen, Weber (5), Lagergren (3), Mertens, Saugstrup (1), Damgaard

Strafminuten: 4/4

Siebenmeter: 2/2, 1/1

Schiedsrichter: Brodbeck/Reich

Zuschauer: 2.800 (ausverkauft). (hhb) +++