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Der Meister kommt zum Derby

ThSV Eisenach will mit "Herz und Leidenschaft" den großen Bruder ärgern

Marko Grgic ist der Überflieger der Saison beim ThSV Eisenach Marko Grgic ist der Überflieger der Saison beim ThSV Eisenach
Fotos/Archivfotos: Hans-Hubertus Braune

07.03.2025 / EISENACH - Es ist das Mitteldeutschland-Derby: Am Samstagabend gastiert zur Primetime der amtierende Deutsche Handballmeister und Champions League-Sieger 2023 in der Werner-Aßmann-Halle in Eisenach. Der heimische ThSV Eisenach spielt eine herausragende Saison, ist aber im Duell mit dem SC Magdeburg Außenseiter. Die Bundesligapartie wird um 20:30 Uhr angeworfen.



Für Eisenachs Trainer Misha Kaufmann zählt Magdeburg zu den stärksten Mannschaften der Welt. "Es ist verdammt schwer, Magdeburg an die Grenzen zu bringen", sagte der Eisenacher Coach am Donnerstag während der Pressekonferenz. Die Vorfreude auf dieses Spiel sei jedenfalls riesengroß. "Es liegt viel an ihnen, ob wir eine Chance haben", sagte Kaufmann. Die hohe Belastung des Champions League-Teilnehmers spiele vielleicht den Gastgebern in die Karten.

"Mir ist wichtig, dass wir Herz und Charakter zeigen", sagte Kaufmann weiter. Dass die Jungs um Top-Scorer Marko Grgic regelmäßig ihre Fans begeistern und mental gewachsen sind, beweisen die Ergebnisse in der laufenden Saison. Zuletzt drehte Eisenach die Auswärtspartie in Wetzlar trotz klarem Rückstand und gewann mit 31:30. Die Wetzlar-Spiele zeigen "die Entwicklung der Mannschaft", sagt Kaufmann weiter. In der vergangenen Saison verloren die Eisenacher denkbar knapp. Sie haben mittlerweile das Selbstvertrauen und bleiben auch bei Rückständen "in der Spur", so der Coach. Das 80. Derby werde eine Mammutaufgabe für seinen ThSV.

"Ich glaube, Wehwehchen haben sie alle"

"Gegen Magdeburg möchte ich aber nicht am Anfang mit sieben Toren zurückliegen", sagt der Coach. Kaufmann kann am Samstag auf seinen kompletten Kader zurückgreifen: "Ich glaube, Wehwehchen haben sie alle. Das ist normal in dieser Phase der Saison. Es sind aber alle fit und da."

Die Werner-Aßmann-Halle wird übrigens zum achten Mal in Folge mit 2.800 Fans ausverkauft sein. "Es gibt keine einzige Karte mehr", sagte Geschäftsführer René Witte. Auch die Magdeburger werden von zahlreichen Fans unterstützt. "Wir pflegen sehr, sehr gute Kontakte zu den Magdeburgern. Es ist ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Von der Tradition her unterscheiden wir uns nicht", so der Geschäftsführer. "Die Halle wird von Anfang an kochen", sagt Witte und lobt einmal mehr die Fans des ThSV. Nach Wetzlar waren trotz Wochenspieltag rund 300 Fans mitgereist. "Das war überragend."

In der Kult-Halle für die Sensation sorgen

Trotz aller Wertschätzung für den "großen Bruder" aus Magdeburg: "Ab 20:30 Uhr am Samstag ruht diese Freundschaft", sagte Witte. Denn trotz der Magdeburger Favoritenrolle wollen die Eisenacher in ihrer berühmt-berüchtigten Kulthalle für die Sensation sorgen. Die heißblütigen Fans in "blau" können in der engen und vergleichsweise kleineren Halle den Unterschied machen. In der Werner Aßmann-Halle wird Handball gelebt und gearbeitet - hier gibt es kein Kaviar, dafür vor der Kultstätte Rostbräter vom Holzkohlegrill. Leidenschaft vom Spielfeld bis unters Hallendach.

Für die heimischen Fans in "Blau" hat Witte noch einige weitere Informationen parat: Am Samstag wird das Sondertrikot für den Sommergewinn erstmals vorgestellt und kann dann auch erworben werden. Zudem werden mit Simone Mengon (Italiens Handballer des Jahres) und Awards-Gewinner (Überraschung des Jahres) Marko Grgic zwei Eisenacher geehrt. Co-Hauptsponsor Oßwald ist Sponsor of the Day. (Hans-Hubertus Braune) +++