Die Narren lassen es krachen

Rosenmontagsumzug in der Domstadt ein Wahnsinnsspektakel

Farbenfroh und gut gelaunt feiern die Narren am Montag in der Domstadt
Fotos: Hans-Hubertus Braune/Martin Engel

05.03.2025 / FULDA - Ungewohnt leise startet der Rosenmontagsumzug in Fulda am Montagmittag um 13:30 Uhr in diesem Jahr. Statt der traditionellen elf Kanonenschüsse, die normalerweise zum Beginn der großen Narrenparade den Bahnhofsvorplatz zum Beben bringen, schwenkt der Prinz höchstpersönlich eine hölzerne Startklappe und kurz darauf erklingt mit "Ich bin in Fulda verliebt" eine Liebeshymne für die Stadt und dazu steigen bunte Ballons sanft gen Himmel. Überraschend bedächtig und doch mit starker Message.



Grund für den geänderten Auftakt sei die Waffenverbotszone, die seit 1. März gilt, wie FKG-Präsident Oliver Weißenberger bereits am Morgen im Gespräch mit O|N verraten hat. Für Prinz Johannes Caravanicus LXXXII. von Fulda, alias Johannes Günther, eine große Enttäuschung. "Ich finde es schade, weil da verlieren wir ein Stück Tradition, ein Stück Foaset-Geschichte", erklärt seine Tollität während des Umzuges im Interview. Er habe sich besonders darauf gefreut und nun sei es nicht möglich, die Kanonen abzufeuern.

Rosenmontag ist bunt

Dafür lebt in diesem Jahr jedoch eine andere Fastnachts-Tradition mit dem bunten Auftakt umso mehr auf: Kostüme, Fußgruppen, Zuschauer - sie alle sind gefühlt bunter denn je. Die Stiftung antonius: gemeinsam Mensch nimmt sich das besonders zu Herzen. Ihren Wagen ziert eine riesige Spritze im Gesäß von AfD-Politiker Björn Höcke, die Menschlichkeit und Inklusion unter die Haut bringen soll. Außerdem leibhaftig auf dem Wagen: Entertainer Guildo Horn. Der Sänger engagiert sich seit Jahren für Inklusion und gibt der Message von antonius auch am Montag stimmgewaltige Unterstützung.

Aber auch bei den anderen Zugnummern geht es farbenfroh zu. Kunstvolle Tänze, mitreißende Kapellen und vor allem ganz viel gute Laune begeistern die mehreren tausend Zuschauer entlang der Strecke im Sonnenschein. Insgesamt rund 4.000 Teilnehmer in 254 Zugnummern geben alles.

Der Präsident und die Kralle

Die Weltpolitik, allen voran U.S.-Präsident Donald Trump, steht im Fokus einiger Zugnummern. Sie wird ebenso aufs Korn genommen wie lokale Themen, beispielsweise die neue Haube des Turmes des Fuldaer Stadtschlosses. Stadtbaurat Daniel Schreiner begegnet dem nur mit einem Augenzwinkern bei seinem eigenen Auftritt im Umzug - verkleidet als eben dieser Turm. Fulda kann über sich lachen und kann vor allem gemeinsam lachen, das zeigt die gute Stimmung beim RoMo 2025 einmal mehr.

Sehen Sie noch mehr bunte Bilder des Tages in unserem Video. (Sabrina Ilona Teufel-Hesse) +++

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