Nachdreher zur SG Barockstadt

Es gilt nach wie vor, ein Spiel zu "killen" - am Samstag gegen den OFC?

Köpfte in Haiger das 3:2: Milian Habermehl. Sieges-Jubel? Nicht ganz
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03.03.2025 / FULDA - Sechs Punkte hätten es sein müssen, zwei sind es nur - das ist die nackte Botschaft der Kicker der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz nach den ersten beiden Spielen der Restrunde der Regionalliga Südwest. Dem Heim-0:0 gegen den 1. Göppinger SV folgte ein torreiches 3:3 beim TSV Steinbach Haiger. Doch nicht nur Trainer Daniyel Cimen nahm viele positive Dinge mit. Wenige Tage vor dem Heimspiel-Hit am Samstag gegen Kickers Offenbach (14 Uhr, Johannisau).


Zunächst dazu, was eben nicht passieren darf und vermutlich irgendwo im Entwicklungsprozess versteckt ist. Es sind zwei Dinge, durch deren verbesserter Arbeit, Entschlossenheit und Konsequenz es gelingt, drei Zähler anstatt nur einen zu behalten. War es gegen Göppingen mehr oder weniger ausschließlich Pech - kam es in Haiger darauf an, die fußballerische Dominanz umzusetzen. Drei Punkte. Mund abputzen. Fertig.

Man wartete beim Spielverlauf am Haarwasen in Haiger förmlich darauf, wann die SGB das dritte Tor erzielt und damit den Sack zumacht. Das mag an einem Stückchen Selbstzufriedenheit, mangelnder Entschlossenheit und Pech liegen. Oder an der "brutalen Effektivität", die Steinbach Haiger nach Cimens Worten in beiden Spielen - dem Duell im Hessenpokal und dem Punktspiel am Freitagabend - ausgezeichnet habe. "Die haben aus vier Chancen vier Tore gemacht", erklärte er.

Das Verteidigen zweier Gegentore - kein Regionalliga-Niveau

Punkt zwei des Verbesserungspotenzials: das Verteidigen der Gegentore zum 2:2 und 3:2. Beim 2:2 - das eben auch fiel, weil die SGB das dritte Tor und damit den Sack nicht zugemacht hatte - kam Schütze Steinkötter nach einer Flanke aus dem Halbfeld, die zudem noch gut zu berechnen war, im Zentrum frei zum Köpfen. Das abschließende 3:3 fiel wohl aus einer Abseitsstellung heraus - aber auch hier offenbarte die SGN nach einem hoch in den Strafraum gebrachten Ball und der Verteidigung des zweiten Balles kein Regionalliga-Niveau.

Doch kommen wir zum Positiven - und davon gab es reichlich. Eigentlich. Da ist zunächst die erneut positive Reaktion nach einem Rückstand. Und das gleich doppelt. Die SGB egalisierte das 0:1 - und sie schlug nach dem 2:2 zurück, als jeder dachte: Das darf doch nicht wahr sein, dass die Mannschaft noch den Ausgleich zum 2:2 kassiert. Der aufgerückte Innenverteidiger Milian Habermehl brachte das Team aus Fulda ein zweites Mal nach vorn. Und es roch nach Sieg.

Sehr positiv: Zum dritten Mal in Folge drei Tore geschossen auswärts

Da ist auch der Fakt, dass die SGB in ihrem dritten Punktspiel in Folge - alle waren in Walldorf, in Villingen und nun in Haiger allesamt auswärts - jeweils drei Tore schoss. Die Ausrichtung im Spiel mit Ball stimmt also. Positiv, dass die Mannschaft besser, auch leichter und flüssiger ins letzte Drittel und bisweilen in die Box kommt. Auch wenn hier noch Geradlinigkeit, Entschlossenheit, hin und wieder tiefe Läufe und Eingaben von außen, die jetzt schon besser waren, fehlen.

Und abschließend: Der fußballerische Vortrag der Mannschaft ist gut anzusehen. Das Spiel gegen den Ball scheint - auch wenn das Verteidigen der Gegentore zuletzt nicht in Ordnung war - wie ein eingepflanztes Gen. Jenes, wenn sie im Ballbesitz wird von Mal zu Mal ansehnlicher. (wk)

OSTHESSEN|NEWS meint: Das sind genug Gründe, um das Heimspiel der SG Barockstadt am Samstag gegen das Team vom Bieberer Berg aus Offenbach zu besuchen. Das schlug am Sonntag den Bahlinger SC. Es profitierte auch von einer frühen Roten Karte gegen den Gast nach 12 Minuten. Auch Trainer Daniyel Cimen war vor Ort. Und auch er freut sich über eine "volle Hütte" am Samstag. +++






Mit seinem Team im Prozess: SGB-Trainer Daniyel Cimen

Traf zum 1:1: Nils Fischer

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