Ørsted wehrt sich

Streit um Windräder: Stadt und Strauss sehen Kurstandort in Gefahr

In Bad Orb sollen Windräder gebaut werden
Symbolbild: Pixabay

23.01.2025 / BAD ORB - Windkraft-Streit im Kurstädtchen Bad Orb (Main-Kinzig-Kreis): Hier sollen bei dem "Windprojekt Bad Orb/Jossgrund 2-304" bis zu acht Windräder am Horstberg errichtet werden. Die Stadt und das Unternehmen Engelbert Strauss protestierten dagegen - sogar in überregionalen Medien.


In einem offenen Brief forderten Stadt, Ehrenbürger Henning Strauss sowie Eintracht-Präsident und Partner Mathias Beck die Aufgabe des Bauvorhabens. Mit dem Schreiben setzen die Unterzeichner Ørsted bis Ende des ersten Quartals 2025 ein Ultimatum. Hierdurch soll Planungssicherheit für die strategische Neupositionierung der Kurstadt geschaffen werden. In der massiven Medienkampagne werden über 5,1 Millionen Leser aus Deutschland und Dänemark gezielt über das waldtherapeutische Programm CURA SILVA informiert.

"Unser Anliegen ist es, den Wald als grünes Gold von Bad Orb zu bewahren und den Status der Stadt als Kurstadt langfristig zu sichern. Mit CURA SILVA verfolgen wir das Ziel, Bad Orb als internationales Zentrum für Waldtherapie zu etablieren", betont Henning Strauss, Initiator der Kampagne. Im Bau eines Windparks am Horstberg durch Ørsted sieht Bad Orb die wirtschaftliche Grundlage des Kurstandortes in Gefahr. Man sei hier auch bereit, sich mit dem Investor vor Gericht auseinanderzusetzen.

"Bad Orb möchte seine Lage im Spessart nutzen, um sich als Gesundheitsstandort mit einem Kur- und Heilwald neu zu positionieren. Um das waldtherapeutische Programm mit dem Namen CURA SILVA umsetzen zu können, muss der Energiekonzern Ørsted zunächst sein Windkraft-Vorhaben aufgeben", heißt es in einer Pressemeldung von Strauss.

Ørsted wehrt sich gegen die Vorwürfe

Ørsted wehrt sich in einer Mitteilung gegen die Vorwürfe: "Der geplante Windpark Bad Orb/Jossgrund befindet sich innerhalb eines durch Bundes- und Landesgesetze ausgewiesenen Windvorranggebiets in Hessen. Die Festlegung dieser Flächen erfolgte nicht, wie behauptet, "über die Köpfe der Menschen hinweg”, sondern im Rahmen eines rechtstaatlichen Verfahrens nach demokratischen Prinzipien. Die Fläche, um die es geht, gehört dem Landesbetrieb HessenForst, der hier ausdrücklich eine Nutzung der Windenergie vorsieht", heißt es von Ørsted.

"Unser Ziel ist es, den Wald als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als Ort der Erholung zu bewahren," so Stefan Bachmaier, Geschäftsführer von Ørsted Onshore Deutschland. "Deshalb sehen wir uns auch nicht im Gegensatz zu den Zielen von Bad Orb, sondern im Einklang, weil Gesundheit und Klimaschutz zusammengehören. Nicht die Windenergie zerstört Landschaften, sondern der ungebremste Klimawandel, der über unser Land hinwegfegt – mit verheerenden Folgen für unsere Wälder.”
(Moritz Pappert) +++


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