Diese Vier wollen Bürgermeister werden
Matthias Gelbe: "Tannerinnen und Tanner sollen wieder stolz auf ihre Stadt sein!"
Foto: privat, O|N-Collage
23.01.2025 / TANN (RHÖN) -
Vier Kandidaten haben für die Wahl zum Bürgermeister in Tann am kommenden Sonntag ihren Hut in den Ring geworfen und sich nominieren lassen: Michael Conrad (CDU), Matthias Gelbe, Reinhard Hofmann und Steffen Bohn (alle drei parteiunabhängig). Um die Bewerber besser kennenzulernen und den Tannern Entscheidungshilfen für deren Wahl an die Hand zu geben, haben wir alle vier Kandidaten gebeten, unseren O|N-Fragebogen auszufüllen. Hier die Antworten des unabhängigen Bewerbers Matthias Gelbe.
Kurzer Lebenslauf: Alter, Beruf, politische Laufbahn
a. Alter: 44 Jahre
b. Familie: verheiratet, zwei Kinder (19 und 16)
d. Beruf: Bankfachwirt, seit 1998 bei der VR-Bank NordRhön eG in Hünfeld beschäftigt, aktuell als zertifizierter Infrastrukurmanager verantwortlich für Digitalisierungsprozesse, Online-Marketing und Datenanalysen
Warum haben Sie sich entschieden, für das Bürgermeisteramt in Tann zu kandidieren?
Weil die Stadt Tann einen offenen, ehrlichen und glaubwürdigen Bürgermeister braucht, der sich jenseits von Parteipolitik für die Menschen vor Ort einsetzt. Ich bringe Erfahrung in der Kommunalpolitik und der Kirchengemeinde mit und kenne mich durch meinen Beruf gut mit Digitalisierung aus, die Tann dringend benötigt. Ich arbeite zielstrebig, aber auch nachhaltig und mit Weitblick. Vor allem aber habe ich schon jetzt viel durch die Gespräche mit den Menschen aus Tann gelernt und habe Lust, gemeinsam mit ihnen Tanns Zukunft zu gestalten.
Was würden Sie als Bürgermeister anders machen als Ihr Vorgänger?
Wir haben in der Vergangenheit eher auf die Probleme und schwierigen Entwicklungen als auf die Potenziale und die Chancen der Stadt geschaut. Ich möchte, dass die Tannerinnen und Tanner künftig wieder stolz auf ihre Stadt sind. Dafür müssen wir werben – im Landkreis, aber auch überregional. Außerdem möchte ich die Kommunikation zwischen den politischen Gremien, den Tanner Bürgerinnen und Bürgern und dem Handel und Gewerbe verbessern.
Was sind Ihre drei Top-Themen auf der Agenda, die Sie in der Stadt angehen würden?
Der regelmäßige Austausch mit allen Bürgerinnen und Bürgern, sowie unserem heimischen Gewerbe liegt mir besonders am Herzen. Denn ich bin überzeugt: Nur gemeinsam können wir den Herausforderungen der Zukunft begegnen.
Freiwillige Leistungen wie unser Freibad oder unsere Museumslandschaft werde ich erhalten und durch frische Ideen neu beleben.
Die Verwaltung werde ich weiter digitalisieren. Das ist nicht nur dringend notwendig, um Tann attraktiver und arbeitsfähig zu halten, sondern auch wirtschaftlicher.
Mit welchem Slogan werben Sie um die Wähler?
Tanns Zukunft gestalten
Wo liegen Ihre Stärken?
Ich kenne Tann. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schön es ist, in Tann eine Familie zu gründen und Kinder aufwachsen zu sehen. Fachlich bringe ich genau die richtige Mischung aus betriebswirtschaftlichem und unternehmerischem Denken, verbunden mit einer Affinität zu allen Zukunftsthemen, wie z.B. Digitalisierung mit.
Was macht Tann aus Ihrer Sicht so besonders?
Tann und seine umliegenden Ortschaften gehören für mich zu den schönsten Flecken der Rhön. Die Stadt hat eine jahrhundertelange Geschichte und auch aktuelle Erfolgsgeschichten zu erzählen. Tann und die Rhön sind schon immer Grenzland gewesen. Verschiedene Fürstentümer, Bundesländern und bis 1989 auch politische Systeme trafen hier aufeinander. Oft wird das als Nachteil dargestellt – man kann es aber auch als Vorteil sehen. Wir wissen, wie man mit Unterschiedlichkeit umgeht und was man tun kann, um zusammenzuwachsen. Die Rhön war nie eine reiche Region – und trotzdem sind die Menschen hier immer zurechtgekommen, haben das Beste aus der Situation gemacht und die Rhön vom "Armenhaus Deutschlands" zu einer bekannten Touristenregion gemacht. Dieses Zupacken und Durchhalten, eine harte, aber herzliche Mentalität, das macht die Menschen hier aus und ist etwas ganz Besonderes.
Wie verbringen Sie den Wahlsonntag?
Erst darf ich nicht vergessen selbst wählen zu gehen. Anschließend werde ich wohl versuchen bei einem langen Spaziergang mit meiner Frau etwas Ruhe und Abstand zu finden.
Was wäre Ihre erste Amtshandlung als neuer Bürgermeister?
Für mich beginnen die ersten Amtshandlungen nicht erst mit der Vereidigung als Bürgermeister. Sollte ich die Wahl gewinnen, möchte ich umgehend damit anfangen, mich fachlich vorzubereiten, die Abläufe im Rathaus kennenzulernen und Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie politischen Gremien führen.
Was haben wir Sie nicht gefragt, worauf Sie aber gern eine Antwort geben möchten?
Mein Opa Dieter Herchenhan, bei dem ich aufwachsen durfte, war von 1989 bis 2001 selbst Bürgermeister in Tann. Durch diesen familiären Hintergrund weiß ich gut einzuschätzen, wie viel Engagement und Leistungsbereitschaft das Amt abverlangt. Ich bin gerne bereit, dies für unsere Heimat und mit ganzem Herzen zu leisten. (pm/ci)+++