Diese Vier wollen Bürgermeister werden

Michael Conrad (CDU) sagt selbstbewusst: "Der Mann kann Tann!"

Michael Conrad sagt: Ich kann Tann!
Foto: Bensing & Reith, O|N-Collage

22.01.2025 / TANN (RHÖN) - Vier Kandidaten haben für die Wahl zum Bürgermeister in Tann am kommenden Sonntag ihren Hut in den Ring geworfen und sich nominieren lassen: Michael Conrad (CDU), Matthias Gelbe, Reinhard Hofmann und Stefan Bohn (alle drei parteiunabhängig). Um die Bewerber besser kennenzulernen und den Tannern Entscheidungshilfen für deren Wahl an die Hand zu geben, haben wir alle vier Kandidaten gebeten, unseren O|N-Fragebogen auszufüllen. Den Anfang macht der 63-jährige Jurist Michael Conrad.

Kurzer Lebenslauf: Alter, Beruf, politische Laufbahn



Ich bin 1961 in Berlin geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur absolvierte ich ein Studium der Rechtswissenschaften an der Freien Universität Berlin, das ich 1990 mit dem Zweiten Staatsexamen als Volljurist beendete.

Von 1991 bis 1994 leitete ich als zugelassener Rechtsanwalt das Rechts- und Ordnungsamt der Stadt Ludwigsfelde. Im Jahr 1994 wechselte ich zur elf oil Deutschland GmbH, wo ich als Hauptabteilungsleiter und später als Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft tätig war.

Seit 2007 bin ich als Alleinjustiziar bei einem großen Bauunternehmen in Rheinland-Pfalz für die Beratung in allen Rechtsfragen zuständig.

In der CDU bin ich seit 1981 und war Ortsbürgermeister der Gemeinde Dahlewitz in Brandenburg.

Meine Frau Tania verstarb im vergangenen Jahr. Zu meinen Kindern Julius, Anne-Marie und Cornelius halte ich einen engen Draht. Sie haben mich in meinen Plänen für die Kandidatur in Tann bestärkt.

Warum haben Sie sich entschieden, für das Bürgermeisteramt in Tann zu kandidieren?

Bereits nach meinem ersten Besuch war die Entscheidung getroffen, dass ich kandidieren werde. Mir gefallen die Stadt und die Menschen sehr gut. Auch die Gespräche mit den Verantwortlichen der CDU waren klasse. Ich kann hier mit meiner beruflichen und kommunalpolitischen Expertise viel bewegen. Nach dem Tod meiner Frau möchte ich einen neuen Lebensabschnitt starten. Und ich bin voller Elan, einen starker Bürgermeister für Tann zu werden.

Was würden Sie als Bürgermeister anders machen als Ihr Vorgänger?

Ich möchte mit den Bürgerinnen und Bürgern eine Zukunftsperspektive entwickeln. Für mich sind Kommunikation, Transparenz und Bürgernähe wichtige Mittel für gute Kommunalpolitik. Es soll in Tann und den Stadtteilen ein Wir-Gefühl entstehen. Denn gemeinsam geht vieles leichter.

Was sind Ihre drei Top-Themen auf der Agenda, die Sie in der Stadt angehen würden?

Ich habe viele Themen, die mich bewegen.

Ich möchte den Tourismus intensivieren, denn viele Menschen in Deutschland und den angrenzenden Ländern wissen gar nicht, wie schön es in der Rhön ist. Außerdem möchte ich die Wirtschaft fördern. Dies soll durch die Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes und durch den engen Austausch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern passieren. Und schließlich will ich die Vereine und ganz besonders die Feuerwehren fördern. Hier müssen wir die Infrastruktur mit Rhönhalle und Stützpunkten schaffen. Ich will in den Bereichen Tourismus, Wirtschafts- und Vereinsförderung kompetenter Ansprechpartner sein.

Mit welchem Slogan werben Sie um die Wähler?

Mein Slogan lautet: "Der Mann kann Tann!" Er ist ein guter Gedächtnisanker für die Bürgerinnen und Bürger und unterstreicht mein Selbstbewusstsein, mit dem ich in diesem Wahlkampf agiere. Gleichwohl weiß ich, dass ich als Bürgermeister an dieser Aussage gemessen werde.

Wo liegen Ihre Stärken?

Ich verfüge über eine weitreichende berufliche und kommunalpolitische Expertise. Mich bringt man so schnell nicht aus der Ruhe. Ich kann gut zuhören und bin ein leidenschaftlicher Teamplayer.

Was macht Tann aus Ihrer Sicht so besonders?

Tann und seine Stadtteile sind von ihrer Lage her gesehen sehr attraktiv. Außerdem mag ich die Menschen. Manchmal dauert es ein wenig, ehe sie auftauen, aber sie sind herzlich, gastfreundlich und haben das Herz am rechten Fleck. Und schließlich verfügt Tann über ein riesiges Potenzial, das es abzurufen gilt.

Wie verbringen Sie den Wahlsonntag?

Ich werde wahrscheinlich einen Gottesdienst besuchen und dann viel Zeit in der Natur verbringen, wenn es das Wetter zulässt. Nachmittags mache mich auf den Weg in die Rhönhalle, um ab 18 Uhr die Bekanntgabe der Ergebnisse zu verfolgen.

Was wäre Ihre erste Amtshandlung als neuer Bürgermeister?

An meinem ersten Arbeitstag werde ich alle Mitarbeitenden aus Verwaltung und Bauhof zusammenrufen und mit ihnen sprechen und mich vorstellen. Dann wie gesagt: Kommunikation ist für mich sehr wichtig. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Mitarbeitenden der Stadt. Wir werden uns stets auf Augenhöhe begegnen.

Was haben wir Sie nicht gefragt, worauf Sie aber gern eine Antwort geben möchten?

Sie haben mich nicht gefragt, ob ich nicht mit 63 zu alt für das Bürgermeisteramt in Tann bin.

Ich kann jedenfalls darauf antworten, dass dies nicht der Fall ist. Ich tue viel für meine Gesundheit und bin entsprechend topfit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ich auch für eine zweite Amtszeit in Tann zur Verfügung stehe. Bei der nun anstehenden Bundestagswahl treten mit Friedrich Merz und Olaf Scholz zwei Spitzenkandidaten an, die deutlich älter sind als ich. Über die USA und ihren Präsidenten müssen wir in diesem Zusammenhang gar nicht reden. (pm/ci)+++

X