Begeisterndes Neujahrskonzert
Die Concert Band Fulda hebt im und mit dem Kulturkessel ab
Fotos: goa
20.01.2025 / BAD SALZSCHLIRF -
Three – Two – One – Ignition! Der Druck im (Kultur-) Kessel stieg kurz vor 19:00 Uhr rapide an, bis Stefano Corino mit seinem Taktstock die Rakete zündete und die "Astronauten" der Concert Band Fulda (CBF) eine ganze Halle (in Gedanken) ins All beförderten.
Schauplatz ist nicht das Cape Caneveral Space Center, sondern der Kulturkessel in Bad Salzschlirf: Die immer wieder gern gesehene Concert Band Fulda unter Leitung von Stefano Corino hatte wieder zum Neujahrskonzert geladen, diesmal unter dem Konzertmotto "Space". Nach zwei außerirdischen Stunden stand die ganze Halle vor Begeisterung.
Kurdirektorin Wenke Selke freute sich bereits zu Beginn über einen gut gefüllten, stimmungsvollen und erwartungsfrohen Kulturkessel, denn die CBF war schon bei der Jahreseröffnung vor zwei Jahren richtig gut beim Publikum der Kurstadt angekommen. Die Erwartungen wurden mehr als erfüllt: Die 45 Musiker des sinfonischen Blasorchesters machten den Kulturkessel mit einem fulminanten Ritt durch alles, was in der Musik mit dem All zu tun hat, zur Raumfahrtzentrale. Armageddon, Fly Me To The Moon, Guardians Of The Galaxy, Starlight Express bis hin zur Star-Wars-Trilogie, kurzum: Originalkompositionen, Arrangements klassischer Werke, bekannte Filmmusiken und Broadway-Musicals sowie Klassiker und aktuelle Hits der Rock & Pop-Musik bildeten den "Flugplan". Als Schmankerl hatte die CBF dafür gesorgt, dass man die Musik nicht nur hören und spüren, sondern auch sehen konnte – zumindest die jeweiligen thematischen Anlehnungen. Auf zwei Projektionswänden wurde die Akustik mit der Optik verknüpft – eine sehens- und hörenswerte Kombination.
Ein zur Pause gelöster Dirigent Stefano Corino freute sich schon auf die Fortsetzung: "Als ein echtes Highlight sehe ich die Solokomposition für zwei Querflöten an. 'Celtic Flutes' von Kurt Gäble thematisiert die Sterndeutung im Zeitalter der Kelten, und die Solistinnen Pauline Schreiber und Annamaria Beck werden mit den Querflören zeigen, was sie können!" In der Tat – sie wurden dann tatsächlich mit Applaus überschüttet. Schon in der Pause wollte ein Zuschauer seiner Freude Ausdruck verleihen: Der 80-jährige Norbert Wilhelmi stammt aus dem hohen Norden und ist in Bad Salzschlirf zugezogen. Wilhelmi zollte der Band und ihrem Leiter höchste Anerkennung: "Ich bin begeistert, das ist mehr als beachtenswert, was ich hier erlebe".
Die gleiche Begeisterung lag am Ende auch im Fazit von Dr. Dietmar Mai, 74 Jahre alt, aus Maberzell: "Ich fahre mit meiner Frau Gabriele sehr gern mal zu Konzerten und Opernaufführungen, manchmal in die Festhalle oder die Alte Oper, aber auch mal nach Bregenz oder die Arena di Verona. Aber auch vom Konzert der CBF bin ich absolut begeistert – wer nicht da war, hat etwas verpasst. Mit welchem Enthusiasmus die jungen Musiker die Werke in ihrer beeindruckenden Spannbreite gespielt haben, ist einfach fantastisch – da musste das komplette Publikum ja am Ende mit Standing Ovations und Zugabe-Rufen einfach toben". Dr. Mai weiß die Leistung der Musiker einzuordnen: "Wir haben es ja mit vielen jungen Musikern aus der Region zu tun, also keineswegs mit Profis. Es ist unglaublich, solch ein Orchester hier vor Ort zu haben!"Der CBF-Vereinsvorsitzende Carsten Bech blickte im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS bereits voraus: "Im Herbst werden wir wieder unser traditionelles Jahreskonzert in der Fuldaer Orangerie spielen. Unter welchem Motto das 2025er-Konzert stehen wird, ist noch offen – hier beziehen wir die Musikerinnen und Musiker in die Auswahl unmittelbar mit ein. Das steigert die Identifikation mit dem Projekt und sorgt für zusätzliche Motivation!" Das grandiose "Space"-Konzert darf als Beleg für die Richtigkeit seiner Aussage angesehen werden. (goa)+++