Der Stadtpfarrer bei O|N
Impuls von Stefan Buß: Gedanken zum Fest der Bekehrung des Apostels Paulus
Archivfoto: O|N/ Carina Jirsch
22.01.2025 / FULDA -
Was können wir aus dieser Geschichte lernen?
Zunächst wird deutlich, Gottes Gnade wirkt auch in den Schwächen des Menschen. Paulus schreibt später: "Meine Gnade genügt dir; denn meine Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung" (2 Kor 12,9). Niemand ist so weit von Gott entfernt, dass er oder sie nicht von seiner Gnade erreicht werden könnte. Saulus wurde in seiner tiefsten Verblendung von Gott gefunden und gerufen. Die Wandlung vom Saulus zum Paulus war nicht nur ein Augenblick, sondern ein lebenslanger Weg. Auch wir Menschen sind eingeladen, immer wieder innezuhalten, unsere Überzeugungen zu prüfen und uns von Gottes Liebe formen zu lassen.Gott sieht mehr in uns, als wir selbst erkennen können:
Saulus sah sich als Gesetzeshüter, Gott sah in ihm den Apostel für die Völker. Was sieht Gott in jeder und jedem, von uns? Welche Berufung hat er für uns? Die Geschichte des Paulus ist auch eine Erinnerung daran, dass unser Glaube nicht nur uns selbst gilt. Paulus wurde ein Missionar, ein Zeuge für Christus. Seine Briefe zeugen davon, wie er das Evangelium in die Welt trug, trotz vieler Schwierigkeiten und Verfolgungen. Auch wir sind heute aufgerufen, Zeugen zu sein – in unseren Familien, am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft.Ja, der Spruch "Vom Saulus zum Paulus" ist mehr als eine Redewendung. Er ist eine Einladung an uns alle, uns von Gott verwandeln zu lassen. Er ruft uns auf, unsere Begegnungen mit Christus ernst zu nehmen und unsere Leben immer wieder auf ihn auszurichten.(Stefan Buß) +++